Abschließend möchte ich hier nur noch mal festhalten: mein Zitat wurde bewusst aus dem Zusammenhang gerissen, um den Sinngehalt zu verfälschen und zu polemisieren. Auch das ist eine altbekannte Methode, jemanden zu diskreditieren. Geschrieben habe ich nämlich ursprünglich:
„Es gibt wohl wenig Leute auf der Welt, die gerne bevormundet werden aber leider umso mehr, denen es Spaß macht, andere zu bevormunden und sich durch das damit verbundene Gefühl, Macht über andere ausüben zu können, eigene Selbstbestätigung verschaffen. Genau das drückt nämlich diese hier beschriebene Haltung aus: „Das ist alles alter Kram von gestern, der heute nur noch lächerlich ist. Stempel drauf und ab in die Ecke. Und unsere Meinung ist die allein selig machende, deshalb gibt es daneben gar nichts. (…)
Sicher gibt es andere und weitaus gewichtigere Probleme auf der Welt als diesen Rahmen. Aber wozu überhaupt diese Relation? Kann man nicht gerade an diesem Beispiel sehr viel lernen: Wenn es weniger Menschen auf der Welt geben würde, die Freude und Befriedigung darin finden würden, anderen Menschen ihren Willen aufzuzwingen und diese dominieren zu wollen, wäre die Welt sicher um Vieles besser. Wer will könnte durchaus erkennen, dass Diffamierung und Diskriminierung gerade mit den kleinen Dingen im Alltag beginnt.
Der Unterschied, ob man jemanden abkanzelt und ausgrenzt, weil er bestimmte Sehgewohnheiten und Inhalte bevorzugt, die heute als nicht mehr massenkonform gelten oder jemanden z.B. wegen seiner Hautfarbe in eine Ecke stellt, ist imho kein sehr großer. Jedenfalls die Ideologie, die dahinter steht, ist dieselbe.“
Wie ich schon schrieb: es liegt mir fern, irgendwelche wirklich schlimmen und drastischen Formen von Diskriminierung, unter denen Menschen tatsächlich psychisch und / oder physisch leiden müssen, zu dem Rahmen in irgend eine direkte Relation zu setzen.
Wichtig war es mir aber aufzuzeigen, dass letztlich alles im Kern und im Kleinen mit der eigenen Lebenseinstellung beginnt. Wie respektiere ich andere Menschen und wie begegne ich ihnen im Alltag? zdf.kultur versteht sich ja scheinbar in erster Linie als Musiksender; das sog. "Dissen" [de.wikipedia.org] ist z.B. auch ein Stilmittel in der Rapper-Szene. Ich stelle nun fest, dass sich hier völlig losgelöst von sachlichen Argumenten eine regelrechte Kultur der Schadenfreude etabliert hat im Sinne von: "Dissen ist cool und macht Spaß! Ich mache was ich will und kenne keinen Respekt vor dem, was andere geschaffen haben und anderen wichtig sein könnte." Von zdf.kultur kam bisher keine einzige Stellungnahme, die sich sachlich und ernsthaft mit der vehementen Zuschauerkritik auseinandergesetzt hätte. Und in so einer Einstellung sehe ich einfach kein Kavaliersdelikt mehr, auch wenn die Auswirkung hier erstmal verhältnismäßig harmlos und der oben von mir gegebene Vergleich zugegebener Maßen drastisch ausfällt.
Die Botschaft lautet: es darf in erster Linie nicht darum gehen, WARUM ich jemanden diskriminiere und wie schwerwiegend die Auswirkung der Diskriminierung ist, sondern, dass man schlichtweg niemanden diskriminieren sollte. Die Zuschauer dieser Sendungen zahlen dieselben Gebühren wie alle anderen Zuschauer auch und wollen nicht mehr und nicht weniger als die anderen Zuschauer auch: die Sendungen ohne Bevormundung sehen. Und natürlich geht es hier in der Tat längst nicht mehr um den Rahmen per se sondern darum, dass eine bestimmte Zuschauergruppe nach der Willkür und dem persönlichen Geschmack eines Programmchefs zu Zuschauern zweiter Klasse gemacht wird. Und in diesem Sinne ist die Haltung von zdf.kultur eben nun mal despektierlich, letztlich antisozial und damit einfach nur sehr uncool. Das haben ja sogar Redakteure im eigenen Haus dort erkannt und bestätigt, wenn sie auch letztlich nichts zu melden haben.
Ausgrenzung beginnt mit Bevormundung von anderen, mit der Verweigerung der Annerkennung der Bedürfnisse anderer, dem Abtun dieser Bedürfnisse als unwichtig und dem anschließenden gezielten Lächerlichmachen des Opfers, das in seiner Entfaltung willkürlich eingeschränkt wird.
Diskriminierung gegenüber sogenannten Minderheiten funktioniert GENAU SO.