Leo schrieb:
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> Morlar schrieb:
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> > Woher willst du denn wissen, dass durch
> > Tschernobyl es keine Krebskranken in
> Deutschland
> > gab und gibt? Die radioaktive Wolke schwebte
> über
> > Deutschland, nur der Norden wurde verschont,
> hinzu
> > kam dann ausgerechnet noch Regen.
>
>
> Ich weiß gar nichts. Aber dafür gibt es ja auch
> andere Institutionen. Wenn es also tatsächlich
> zusätzliche Krebserkrankungen durch diese Wolke
> gab (die damals gemessene Strahlenbelastung, die
> weit unter einem bedenklich Maß lag, lässt das
> nicht vermuten, aber sei's drum), müsste eine
> signifikante Erhöhung der Krebserkrankungen (nach
> Deiner Aussage vor allem in Süddeutschland) zu
> verzeichnen sein, entsprechende Detailbefragungen
> könnten sogar abklären, wieviele der Kranken
> damals ausgerechnet in einen Regenguss gekommen
> sind oder Unmengen von Freilandgurken gegessen
> haben. Davon ist nichts bekannt, nicht mal die
> ganz begeisterte
> "Tschernobyl-hat-jede-Menge-Opfer-in-Deutschland-g
> efordert"-Fraktion kann heute mit solchen Daten
> aufwarten. Alles, was also bleibt, ist eine
> diffuse Panikmacherei, damals wie heute.
>
> Ebenso wie damals in der Ukraine ist die
> Katastrophe in Japan unbeschreiblich schlimm. Die
> einzige angemessene Reaktion sollte sein, über
> eine mögliche eigene Hilfe für die Betroffenen
> nachzudenken und nicht, wie gebannt auf den
> Wetterbericht zu starren in der Hoffnung,
> irgendeine Verbindung zwischen der aktuellen
> Wetterlage und einer Gaswolke über Japan
> herstellen zu können, um sich flugs selbst in die
> Reihen der armen Opfer einsortieren zu können.
> Letzteres dient nämlich (wie auch schon zu
> Tschernobyl-Zeiten) vor allem einem: Eine hübsche
> Ausrede zu haben, um die tatsächlichen
> Katastrophen-Opfer in ihrem Elend allein zu lassen
> und sie stattdessen quasi in die Täter-Schublade
> zu packen: "Scheiß Japaner (bzw. Ukrainer), die
> uns mit ihren Kraftwerken in Gefahr bringen".
>
> Übrigens ist sich diesmal selbst BILD zu blöd,
> eine Gefahr für Deutschland zu prophezeien. Und
> das will nun wirklich was heißen ...
Um Japan geht's hier in diesem Seitenstrang gar nicht, sondern um deine lächerliche Leugnung, dass es damals nach Tschernobyl (!!!) erhöhte Radioaktivität in Deutschland gab. Da kann die Bild als Totschlagargument auch nicht weiterhelfen.
Erste Google-Treffer:
Quote
Folgen in Deutschland
Nach übereinstimmender Meinung fast aller internationaler Experten hat die zusätzliche radioaktive Belastung in Deutschland außer Schrecken und Verunsicherung keine messbaren gesundheitlichen Folgen gehabt. Insbesondere Leukämie, Schilddrüsenkrebs, Missbildungen und die Kindersterblichkeit stiegennicht oder nur so gering, dass sich ein Zusammenhang mit der Reaktorkatastrophe vor 15 Jahren kaum ziehen lässt.
Trotzdem berichten einzelne Wissenschaftler immer wieder von Missbildungen und einer erhöhten Säuglingssterblichkeit sowievermehrten Leukämiefällen. Nach einer Statistik des Kinderkrebsregisters der Universität Mainz könnten vor allem Kinder zu Opfern der radioaktiven Wolke geworden sein, die nach dem GAU in Tschernobyl über Europa niederging. Sechs Jahre nach dem Reaktorunglück, im Jahr 1992, ist nach der Statistik ein markanter Anstieg der Leukämiefälle verzeichnet worden, der später alledings wieder zurückging. Die sechs Jahre decken sich genau mit der Latenzzeit der Krankheit. Das sei zwar kein Beweis, heißt es in Fachkreisen, doch ein ernsthafter Hinweis auf mögliche weitreichende Konsequenzen des Reaktorunglücks.Ein Arzt berechnet für Berlin neun Monate nach dem Unglück eine Erhöhung der monatlichen Zahl von Down-Kindern(Mongolismus) von 3 auf 12. Er konnte aber nicht erklären, warum in Bayern mit einer deutlich höheren Strahlenkontamination eine gleiche Untersuchung keine Erhöhung zeigte.
[
www.sueddeutsche.de]
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Nachweis ist schwierig
Tschernobyl-Experte Sebastian Pflugbeil hat Erkenntnisse zu den weltweiten gesundheitlichen Auswirkungen von Tschernobyl zusammengestellt. Doch wissenschaftliche Nachweise sind oft schwierig: „Krebs kann man meist nicht ansehen, woher er kommt", sagt der Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz.
Pflugbeils Studie zufolge erkrankten nach Tschernobyl in der alten Bundesrepublik anderthalb Mal so viele Kinder im ersten Lebensjahr an Leukämie wie im Durchschnitt der 80er-Jahre. Vor allem in den besonders betroffenen Regionen in Süddeutschland trat bei 1988 geborenen Kindern auffallend häufig ein sehr seltener Tumor auf, das sogenannte Neuroblastom. Experten vermuten, dass die Keimzellen der Eltern möglicherweise geschädigt waren. In Hessen und Berlin wurde 1986 bei Neugeborenen vermehrt eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt.
Genetische Schäden
Nach Untersuchungen von Karl Sperling, dem früheren Leiter des Instituts für Humangenetik an der Berliner Charité-Klinik, häufte sich neun Monate nach Tschernobyl in ganz Deutschland die Zahl der Kinder, die mit Down-Syndrom zur Welt kamen. Allein ein Münchner Labor stellte bei zwei- bis dreimal so vielen Neugeborenen ein Down-Syndrom fest wie in den Jahren zuvor.
In ganz Deutschland gab es auch mehr Fehlbildungen bei Neugeborenen. Besonders auffallend war der Unterschied zwischen den Landkreisen in Südbayern, deren Böden besonders stark belastet waren, und denen Nordbayerns: In den zehn höchstbelasteten Regionen war die Fehlbildungsrate fast achtmal höher als in den zehn am niedrigsten belasteten. Die Zahl der Totgeburten und der Kinder, die in der ersten Woche nach der Geburt starben, stieg im Jahr nach Tschernobyl in Deutschland um fünf Prozent.
Sprechstörungen und Schizophrenie
Dass es viele weitere Folge-Erkrankungen gibt, ist spätestens seit den Studien zu Hiroshima und Nagasaki bekannt: Magengeschwüre, Kopfschmerzen, Augenprobleme, Sprechstörungen oder Schizophrenie. Studien dazu fehlen.
Aufgrund von Langzeitstudien zu Hiroshima und Nagasaki schätzt Alfred Körblein vom Umweltinstitut München, dass 50 Jahre nach Tschernobyl insgesamt rund 8000 Menschen in Deutschland an den Krebsfolgen gestorben sind. „Eine Schätzung", unterstreicht er. „In Deutschland sterben rund 200 000 Menschen pro Jahr an Krebs, die Zahlen und Ursachen schwanken ständig.“ Da sei es statistisch unmöglich, bei 100 bis 200 zusätzlichen Toten nachzuweisen, dass ihr Krebs auf Tschernobyl zurückzuführen sei.
Hohe Strahlenwerte in Südbayern
Ähnlich urteilt Dirk Daiber, Sprecher beim Bundesamt für Strahlenschutz. „Ein Nachweis von Gesundheitsschäden ist gerade für Deutschland schwierig“. Vor allem, weil die Strahlenbelastung in den Regionen extrem unterschiedlich gewesen sei.
Sogar heute noch werde insbesondere in Südbayern in Lebensmitteln wie Waldpilzen und Wildbret immer noch erhöhte Radioaktivität nachgewiesen. Teilweise sei sie so hoch, dass die Produkte nicht vermarktet werden dürften.
[
www.focus.de]
Und dann empfehle ich dir mal, die gestrige Tschernobyl-Sendung anzusehen, die sicherlich wiederholt wird, wo bspw. die Geigerzähler "ratterten" als sie über Regenpfützen gehalten wurden. Oder die Arbeiter in der DDR, die die LKWs aus Osteuropa ungeschützt säubern mussten und mittlerweile an Leukämie starben. Verstrahltes Gemüse, das entsorgt werden musste.
Aber nee, das war alles Einbildung.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.03.11 21:52.