Kann das, was Sir Hilary beschreibt aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus eher bestätigen.
Bei eher Linken habe ich oft den Eindruck, sie sehen zuerst die politische Gesinnung und erst dann den Menschen, der dahinter steckt. Bei Konservativen ist mir das noch nicht so aufgefallen.
Beispielsweise kommen meine Kolleginnen und ich beruflich häufig in Kontakt mit Kommunalverwaltungen und -politik. Eine Kollegin meinte zu mir, Kommunalpolitiker der CDU wären ihr von vornherein (d.h. ohne sie zu kennen) erst mal unsympathisch. Was bitte ist denn das für eine Einstellung? Ich finde, gerade im Job sollte man da neutraler sein.
Genau diese Einstellung erlebe ich aber auch im Privatleben häufiger. Konservative sind erst mal Unsympathen, ob man sie persönlich kennt oder nicht ist egal. Mir persönlich ist es völlig latte, ob jemand meine politischen Ansichten teilt oder nicht, "solange sie auf den füssen des Grundgesetzes stehen", wie Sir Hilary so schön schrieb.
Anderes Beispiel: Meine Eltern würde ich als konservativ beschreiben. Die können für sich persönlich z.B. mit Homosexualität nichts anfangen. Sie haben aber überhaupt kein Problem, wenn andere Menschen so leben. Nie würden sie auf die Idee kommen, dass alle so leben müssten wie sie. Sie sehen den Menschen, nicht seine politische, sexuelle, wie-auch-immer-Ausrichtung und behandeln jeden gleich. Leben und leben lassen eben. Bei vielen (nicht allen) eher Linken, die ich kenne, vermisse ich so eine Einstellung. Da gibt es dann nur eine "richtige" Meinung, die für alle gilt.
Sind jetzt nur zwei Beispiele, die sicher nicht repräsentativ sind.
Kleiner Nachtrag:
(In-)Toleranz gibt es natürlich auf beiden Seiten.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.03.11 18:28.