Tobias Schlegl wird die NDR-Satiresendung "extra 3" nur noch bis zum Sommer präsentieren. Der Moderator sucht neue Herausforderungen.

"Es sind dann im Sommer rund vier Jahre und wenn man sich anguckt, wie lange meine Vorgänger - Herr Gantenberg, Herr Pommer oder Jörg Thadeusz - da waren, dann haben die alle so drei Jahre geschafft. Aber vier Jahre hat niemand gemacht. Das war mein Hauptziel, die zu überleben. Und dann kam jetzt auch noch die Grimme-Nominierung um die Ecke. Irgendwas tief in mir drin sagte mir da, dass ich mich ab jetzt nur noch wiederholen kann", begründete Schlegl seine Entscheidung gegenüber der Internetseite "DWDL".

Mögliche Projekte für die Zukunft seien noch nicht spruchreif, so Schlegl, aber Ideen durchaus vorhanden: "Es gibt viel zu viel schlechtes Fernsehen. Da gibt es genügend Baustellen." Vorstellen können er sich beispielsweise ein politisches, aber dennoch unterhaltsames Format wie damals "Live aus dem Alabama", jedoch fehle bei den Öffentlich-Rechtlichen der Mut: "Im Ersten passiert in der Hinsicht natürlich nichts, aber gerade in den Dritten Programmen hätte man die Gelegenheit solche Ideen auszuprobieren. Nur leider passiert das ja im Moment so überhaupt nicht. Da ist 'extra 3' ja schon eine Ausnahme, wo der NDR uns jederzeit den Rücken freigehalten hat. Da haben wir ja fast nach jeder Sendung eine Klage bekommen - aber das war ja auch gewünscht."

Der NDR bedauerte in einer Stellungnahme den Rückzug, teilte aber mit, Schlegl bleibe der Sendung als Außenreporter erhalten: "Dank Tobias Schlegl ist 'extra 3' in den vergangenen Jahren immer wieder als kantiges, unangepasstes und kritisches TV-Magazin aufgefallen", so NDR-Chefredakteur Andreas Cichowicz. "Wir freuen uns sehr, dass wir diese Tradition auch in Zukunft mit seinen Aktionen fortführen können." Wer sein Nachfolger wird, steht noch nicht fest.

16.02.2011 - Michael Brandes/wunschliste.de
Quelle: dwdl.de, NDR; Bild: NDR/Christian Spielmann

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