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ARD und ZDF: Keine konkreten Pläne für Aufnahmesperren
Die öffentlich-rechtlichen Sender werden auch zukünftig ihre digitalen Sendesignale unverschlüsselt und ohne Aufnahmesperren ausstrahlen. Damit widersprachen sie gegenüber dem Branchendienst "Sat+Kabel" anderslautenden Berichten, nach denen derartige Einschränkungen geplant seien. Der Mediendienst "Digitalfernsehen.de" hatte berichtet, dass ARD und ZDF von internationalen Rechtehändlern unter massiven Druck geraten seien, ihre hochauflösenden Satellitensignale zukünftig mit einer Aufnahmesperre zu versehen, die es unmöglich machen würden, diese Signale aufzuzeichnen und zu archivieren. Insbesondere die großen Hollywood-Studios wie Warner, Sony, MGM und 20th Century Fox bestünden darauf, aktuelle Kinofilme und sportliche Großereignisse hochauflösend nicht länger ohne digitalen Signalschutz auszustrahlen. "ZDF und ARD haben im Sinne einer auch technisch zu verstehenden Grundversorgung für alle größtes Interesse daran und bestehen darauf, die unverschlüsselte Verbreitung und freie Empfangbarkeit ihrer Programminhalte überall zu gewährleisten", sagte ein ZDF-Sprecher dagegen gegenüber "Sat+Kabel". Auch ein ARD-Vertreter betonte, dass bei den öffentlich-rechtlichen Sendern konkret keine technischen Maßnahmen zur Verschlüsselung oder Sperrung vorgesehen seien. Gleichzeitig ließ man sich aber eine Hintertür offen mit der Bemerkung, dass man sich an allen Diskussionen beteilige, "wo immer dies erforderlich" sei. Einen Schritt weiter im Sinne der Rechtehändler ist offenbar der private Sender RTL. So sei der Streit mit der Deutschen Telekom über die Verbreitung seiner Spartenkanäle (wunschliste.de berichtete) nicht (nur) auf finanzielle Differenzen, sondern (auch) auf eine noch nicht implementierte Durchführung technischer Restriktionen zurückzuführen. Der Branchendienst "Rapid TV News" meldete unter Berufung auf eine mit dem Vorgang vertrauten Person, dass RTL die Möglichkeit einer Überspringung von Werbeblöcken bei Aufzeichnungen seiner Sendungen sperren wolle. Während diese Technik bei der Satellitenausstrahlung von hochauflösenden Signalen über "HD+" bereits umgesetzt wurde (wunschliste.de berichtete), habe sich die Telekom angeblich verpflichtet, diese Sperre auch für normale Standardsignale einzuführen. Eine entsprechende Vereinbarung des sogenannten "Ad-Skippings" sei bereits vor drei Jahren geschlossen, aber bei "T-Home Entertain" nicht umgesetzt worden. RTL erwäge nun eine Klage gegen die Deutsche Telekom. 05.12.2010 - Ralf Schönfeldt/wunschliste.de Quelle: Sat+Kabel/Digitalfernsehen.de; Bild: ARD/ZDF [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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