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ARD-Dokupläne: Kulturstaatsminister Neumann greift ein
geschrieben von: TV Wunschliste, 26.11.10 19:42
Im Vorgriff auf das ARD-Intendantentreffen am kommenden Montag (29.11.) hat nun auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) gegen mögliche Pläne, den Primetime-Sendeplatz für Dokumentarfilme zu streichen, protestiert. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat sich heute in einem Offenen Brief an den ARD-Intendanten Peter Boudgoust und Programmdirektor Volker Herres gewandt, um an den öffentlich-rechtlichen Grundversorgungauftrag zu erinnern.

In dem Schreiben heißt es: "Mit Sorge verfolge ich Meldungen, wonach die ARD auf der bevorstehenden Intendanten-Konferenz beabsichtigt, die Dokumentationen am Montagabend einer Talkshow zu opfern. Würde dies so umgesetzt, muss ich dies deutlich missbilligen. Die Dokumentationen der ARD am Montagabend gehören zum Kern des Grundversorgungsauftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Durch Reduzierung der informativen und kulturellen Programmanteile oder deren Verbannung auf unattraktive Sendeplätze entfernt sich die ARD von ihrem Auftrag und stellt dadurch irgendwann auch ihre Existenz in Frage."

Neumann nimmt auch Bezug auf Interview-Aussagen von Volker Herres, in denen der Programmdirektor die Idee einer 90-minütigen ARD-'Dokumentation des Monats' zur Primetime als "töricht" bezeichnet hat und eine gewisse Nähe zur RTL-Programmphilosophie erkennen ließ. Neumann: "Ein Interview in der 'Funkkorrespondenz' nährt meine Sorge. Die geplante Programmentscheidung über den Doku-Sendeplatz wie auch das Interview können so verstanden werden, dass die ARD eher einer Programmgestaltung zuneigt, die derjenigen der Privaten ähnelt. Diese Tendenz ist im Interesse des öffentlich-rechtlichen Rundfunks abzulehnen. Sie ist auch das falsche Signal in einer Zeit, in der die Länder zur Wahrung der Beitragsstabilität eine Begrenzung des Auftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erörtern. Ich bitte Sie daher, eine Reduzierung der Dokumentationen nochmals zu überdenken."

Kritik kommt auch vom ehemaligen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen. Talkshows könnten keine Hintergrundberichterstattung ersetzen, sagte Pleitgen laut Nachrichtenagentur dapd. Daher sei es ein Fehler, Basisformate wie Reportagen oder politische Magazine aus der Primetime zu verbannen.

Die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK), der Interessensverband der Dokumentarfilmer, hat inzwischen in einem offenen Brief an die Rundfunkräte appelliert, die Grundidee des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu retten, "bevor sie von einer kleinen Minderheit quotenversessener Technokraten an die Wand gefahren wird" (wunschliste.de berichtete).

26.11.2010 - Michael Brandes/wunschliste.de
Quelle: Presseamt Bundesregierung / dapd; Bild: ARD


[www.wunschliste.de]

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