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Nichts Besseres?
geschrieben von: DerKelte, 06.09.10 21:02
Klar, eine Autobiografie wird, wie der Name schon sagt, von der noch lebenden Person selbst geschrieben. Warum auch nicht, wenn man ein solches Mitteilungsbedürfnis hat? Jedem das Seine, und wenn's gekauft wird -- meinetwegen. Dennoch bin ich der Meinung, dass prominente Autobiografie-Schreiber wie Jürgens einer gewissen Selbstverherrlichung sicher nicht ganz abgeneigt sind... Bei Prominenten kann das Biografieren ja schließlich immer auch jemand anderes übernehmen! Aber egal, von mir aus kann der Udo schreiben, was er will.
Etwas ganz Anderes sind dagegen übrigens Autobiografien von zuvor unbekannten Menschen (berühmte Beispiele: Das Tagebuch der Anne Frank oder auch Frank McCourts "Die Asche meiner Mutter"), die übrigens zu der derjenigen Kategorie von Autobiografien gehören, die ich lesen würde -- doch auch das spielt hier natürlich überhaupt keine Rolle.

Was aber ist das neuerdings für eine seltsame Mode, das Leben von noch lebenden Personen zu verfilmen? Angefangen hat das, glaube ich, mit dem Zeichentrickfilm über Dieter Bohlen. Darüber hat sich die halbe Nation aufgeregt -- zu Recht!
Jetzt tut der öffentlich-rechtliche Rundfunk Ähnliches, wenn auch mit älteren (und mir persönlich auch sympathischeren) Figuren, wie etwa Reich-Ranicki. Das Besondere an ihm ist natürlich das Überleben des Holocaust durch Flucht aus dem Warschauer Ghetto usw. Aber irgendwie hat das für mich etwas Seltsames, das Leben einer noch lebenden Person zu verfilmen. Und wenn jetzt mit Udo Jürgens schon ein Entertainer an die Reihe kommt, überkommt mich -- weiß der Kuckuck warum -- irgendwie ein Gefühl von Peinlichkeit. Ist das eine neue Art von Personenkult? Will man dem Udo schmeicheln, ihm gleichsam zu Lebzeiten ein Denkmahl setzen? Hätte man nicht noch ein paar Jährchen oder -- beim Udo weiß man ja nie -- Jahrzehntchen warten können? Liegt es nicht in der Natur der Sache, dass ein Film, der explizit das Leben einer Person erzählt, mit deren Ableben endet?
Haben wir es mit einem Ausdruck unserer Überflussgesellschaft zu tun, nach dem Motto: Wir haben schon alle Autobiografien der Toten verfilmt, jetzt sind dann halt schon mal die Lebenden dran? Gibt es keine guten Drehbuch-Schreiber mehr, dass man nichts Anderes mehr hat, besser gesagt: nichts Besseres?


Der Kelte



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.09.10 21:05.

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  Drehbeginn: ARD verfilmt das Leben von Udo Jürgens
TV Wunschliste 06.09.10 14:40 1283 
  Re: Drehbeginn: ARD verfilmt das Leben von Udo Jürgens
Lokomotive 06.09.10 15:00 532 
  Re: Drehbeginn: ARD verfilmt das Leben von Udo Jürgens
Waders 06.09.10 15:26 488 
  Nichts Besseres?
DerKelte 06.09.10 21:02 637 
  Re: Nichts Besseres?
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Beverly Boyer 07.09.10 11:32 536 
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Drago 07.09.10 19:32 494 
  Re: Nichts Besseres?
Lokomotive 07.09.10 19:39 520 


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