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Re: "Dreileben": Hochklassiges Spielfilm-Projekt im Ersten
Insgesamt fand ich dieses Experiment auch enttäuschend. Von Petzolds Beitrag hatte ich zwar nicht viel erwartet, er war aber tatsächlich weitgehend uninteressant. Die Handlung bestand im Wesentlichen daraus, dass zwei Menschen ständig einzeln oder zusammen zwischen drei Gebäuden hin und her laufen (Krankenhaus, Wohnheim, Hotel), sich verkrachen, wieder versöhnen usw. Dabei war ihre Beziehung ebenso oberflächlich skizziert wie ihre Darsteller farblos. Petzolds Inszenierungsstil finde ich meistens hart an der Grenze zum Unerträglichen, typisch für das, was ich an der Berliner Schule nicht mag.
Grafs Film war erwartungsgemäß der beste, reichte aber leider auch nicht an die meisten seiner anderen TV-Filme heran. Zumindest gab es hier interessante Figuren, gute Darsteller und ab und an überraschende Dialoge. Hochhäuslers Film wirkte eher konventionell, mir fielen allerdings irgendwann die Augen zu und ich muss den noch mal zu Ende gucken. Die Querbezüge zwischen den drei Filmen waren viel zu gering. Da wäre wesentlich mehr drin gewesen. So wirkten sie eher wie drei einzelne Filme, in denen ab und mal eine Figur aus den anderen Filmen kurz auftauchte. Die Programmierung ist natürlich auch sehr suboptimal. Wer guckt denn drei Filme hintereinander? Und 23 Uhr 30 ist dann auch keine "beste Sendezeit" mehr, wie der ARD-Programmdirektor in einer Pressemitteilung meinte. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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