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Autoren üben scharfe Kritik am "Deutschen Fernsehpreis"
Der Verband der Deutschen Drehbuchautoren (VDD) hat die Stifter des "Deutschen Fernsehpreises" aufgefordert, das neue Kategorienschema zu überdenken. Die von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 gemeinsam ins Leben gerufene Auszeichnung sei auf diese Weise "zum reinen Produkt und Produzentenpreis" geworden. Das in diesem Jahr in Kraft tretende Kategoriensystem sieht erstmals einen Jury-Preis für "Besondere Leistungen" und das beste "Dokutainment"-Format vor. Zudem darf das Publikum jährlich einen Preis vergeben. In diesem Jahr für die beste Daily-Soap bzw. Telenovela (wunschliste.de berichtete). Mit Ausnahme der besten Hauptdarsteller wurden jedoch alle persönlichen Kategorien gestrichen: Nebendarsteller, Regisseure, Autoren, Kameraleute, Cutter, Komponisten und Ausstatter erhalten keine Auszeichnung mehr für ihre künstlerische Leistung. Auf diese Weise soll der Preis offenbar publikumswirksamer werden. "Die Missachtung der Urheber und Gestalter der Filme, Sendungen und Serien spiegelt die neue Haltung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens wieder, das sich weniger der Kultur, als vielmehr dem Quotenerfolg verpflichtet", heißt es in einer Stellungnahme der Autoren. "Ob die Ausgrenzung der Kreativen allerdings das geeignete Mittel ist, die schwindende Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aufzuhalten, ist mehr als fraglich. Ein Medium, das diejenigen, die es gestalten, nicht schätzt, entwertet sich selbst. Keine Frage, der Preis verliert an Bedeutung." Die Veranstaltung sei auf dem Weg "zum reinen Reklamespektakel, mit dem die eigenen Produktionen gefeiert werden". 13.08.2010 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: VDD [www.wunschliste.de]
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