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DJV gegen Gebührenverteilung nach Zuschauerquote
Im Rahmen der aktuellen Diskussion um ein neues GEZ-Modell hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) am Wochenende mit dem Vorschlag überrascht, die Gebührengelder für ARD und ZDF an die Zuschauerquote zu koppeln (wunschliste.de berichtete). Höhere Quoten würden demnach mit einem größeren Anteil an den Gebühreneinnahmen belohnt. Auf diese Weise will Neumann die Wettbewerbssituation zwischen den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern anheizen. Was diese wenig durchdacht wirkende Idee nun genau bringen soll - außer einem seichteren Fernsehprogramm - bleibt zunächst das Geheimnis des Staatsministers, der als Bundesbeauftragter für Kultur und Medien in Verantwortung steht. Kritik kommt nun frühzeitig vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV), der sich gegen die Idee einer Rundfunkfinanzierung nach Zuschauerquote ausspricht. Der Verband sieht den Programmauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gefährdet: "Es besteht die Gefahr, dass die Sender nur noch Quotenbringer wie etwa Spielfilme und Sportsendungen ausstrahlen", mahnt der Bundesvorsitzende Michael Konken, "und sich der Mix zwischen Information und Unterhaltung zulasten des Qualitätsjournalismus in ARD und ZDF verschiebt." Zudem sieht Konken einen erheblichen Verwaltungsaufwand für die Berechnung des Gebührenaufkommens nach Zuschauerquoten, der zusätzlich durch die GEZ-Gebühren finanziert werden müsse. Neumann hatte sich zudem für ein Werbeverbot für ARD und ZDF ausgesprochen. Bei der anstehenden Reform der Rundfunkfinanzierung sei sicherzustellen, fordert Konken, dass sich in diesem Fall alternative Finanzierungsmethoden umsetzen lassen: "ARD und ZDF müssen auch künftig in der Lage sein, ihren Programmauftrag in vollem Umfang zu erfüllen." 26.05.2010 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: DJV; Bild: GEZ [www.wunschliste.de]
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