Die schon im Vorfeld von großem medialen Interesse begleitete SWR-Produktion "Bis nichts mehr bleibt" ist der erfolgreichste Mittwochsfilm im Ersten seit zehn Jahren. Das Drama über den jungen Familienvater Frank (
Felix Klare), der es schafft, sich aus den Fängen von Scientology zu befreien, jedoch seine Familie an die Organisation verliert, sahen gestern (31.3.) 8,69 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 27,1% entspricht. Auch in der jüngeren Gruppe der 14- bis 49-jährigen war das Interesse groß (2,2 Millionen Zuschauer / 17,3% Marktanteil). Mit Hilfe des kritischen Fernsehfilms von
Niki Stein wollte die ARD zeigen "mit welch raffinierten Methoden es der Organisation Scientology immer wieder gelingt, Menschen von sich abhängig zu machen" (
wunschliste.de berichtete).
Im Anschluss an "Bis nichts mehr bleibt" erzielte
"Hart aber fair" die beste Quote in seiner fast zehnjährigen Laufzeit. Zum Thema "Sekten, Gurus und Gehirnwäsche - Wie gefährlich sind moderne Seelenfänger?" kam bei
Frank Plasberg unter anderem auch der Pressesprecher von Scientology zu Wort. 7,47 Millionen Zuschauer verfolgten die Diskussionsrunde (28,3% Marktanteil).
"Ein bewegender, intensiv recherchierter Film. Ein Film, der die Mechanismen des Systems Scientology in einer packenden, dabei nie sentimentalen Spielhandlung offenlegt. Ein Film, der ohne erhobenen Zeigefinger aufklärt", zeigte sich ARD-Programmdirektor
Volker Herres ergriffen. Auch SWR-Fernsehdirektor Bernhard Nellessen zieht ein positives Fazit: "Dieser Film hat ein unglaublich großes Echo in der Öffentlichkeit und eine sehr engagierte und ernsthafte Debatte über Scientology ausgelöst. Solche Diskussionen über gesellschaftliche Probleme anzustoßen, halte ich für eine ureigene Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Umso mehr freut es mich, dass die Fernsehzuschauer sich in so überwältigend großer Zahl auf den Film und das Thema eingelassen haben."
Zuschauer, die auf die angekündigte Wiederholung des Fernsehfilms im heutigen ARD-Vormittagsprogramm gesetzt hatten, sahen stattdessen jedoch das Schlager-Lustspiel "Wenn man baden geht auf Teneriffa". Das Erste hatte kurzfristig das Programm geändert. Die Gründe sind noch nicht bekannt.
01.04.2010 - Michael Brandes/wunschliste.de
Quelle: ARD; Bild: SWR/Christine Schroeder
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