Die Frage ist doch, wie ein Autor an einen historischen Stoff herangeht. Er kann auf historische Genauigkeit setzen, dann ist das Ergebnis eher ein Dokuspiel. Das kann interessant sein, aber eher etwas für den Schulfunk. Oder er kann sich in der Geschichte bedienen wie Shakespeare oder Schiller, deren historische Stücke und Königsdramen sich eine Menge Freiheiten im Umgang mit den Fakten nehmen, um Charaktere zu entwickeln und dramatische Konflikte zu gestalten. Und im schlimmsten Fall kommt etwas heraus wie die Bernd Eichinger-Schmonzetten 'Der Untergang' und 'Der Baader-Meinhof Komplex', die auf 'Authentizität' pochen, aber überhaupt keine Erzählhaltung haben.