Hallo Patrick,
Genau zu solchen Aussagen oder Denkweisen wie Deinen, sollen die Kampagnen gegen Arbeitslose führen, indem man einen zeigt, der überhaupt nicht den Grossteil der Arbeitslosen ausmacht. Man hätte in der Tat auch Jemanden nehmen können, der alles daran setzt, wieder in Arbeit zu kommen und nur hunderte von Absagen kassiert und keine Chance auf dem Arbeitsmarkt mehr hat. Das hätte aber die Wahrheit im Fernsehen ans Tageslicht gebracht und sowas möchte die Politik und Wirtschaft nicht. Es lässt sich doch mit Lügen und Vorurteilen und Populismus viel mehr Stimmung erzeugen. Willkommen in der Zeit vor 70 Jahren.
Hast Du schonmal darüber nachgedacht, dass sich "hinter den Kulissen" des Fernsehens ganz andere Dinge abspielen, als sie nach aussen dem Zuschauer erscheinen sollen abgesehen davon, dass das Fernsehen mittlerweile bewusst genutzt von Politik und Wirtschaft genutzt wird, um Stimmung zu machen und Denkweisen bei den Zuschauern zu fördern, die bestimmte Bevölkerungsgruppen diskreditieren sollen?
Dass man ausgerechnet einen wie Arno Dübel nimmt, ist kein Zufall und hängt mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zusammen, dass um die Höhe des Hartz IV-Regelsatzes gestritten wird. Da die Wirtschaft und Politik Angst vor diesem Urteil haben, wird zur Zeit gezielt eine Kampagne gestartet, um den Eindruck zu erwecken, alle Bezieher von Arbeitslosengeld seien vom Typ Arno Dübel. Das sich ausgerechnet der hessische Ministerpräsident jetzt zu Wort gemeldet hat mit seiner Zwang zur Arbeit Debatte ist nicht zufällig passiert. Womöglich ist Arno Dübel gar nicht authentisch, sondern wurde nur als Sündenbock oder schlechtes Beispiel bewusst ausgesucht unabhängig davon, ob er vielleicht auch eine Krankheit hat, die ihn am Arbeiten hindert. Aber wen interessiert das schon bei der Effekthascherei, die man mit ihm im TV veranstalten kann.
Das der "Typ" nem Kamerateam seine Wohnung zeigt, wirkt umso unglaubwürdiger, weil sich die meisten Empfänger von Arbeitslosengeld eher ihrer Situation schämen und niemals Jemanden in Ihre Wohnung reinlassen würden. Da aber der Verdacht besteht, dass Arno Dübel nur den Anschein vermitteln soll, er sei arbeitslos und dies eine gezielte Propaganda sein soll, gegen alle Empfänger von Arbeitslosengeld zu hetzen, um das Urteil des Bundesverfassungsgerichts politisch und wirtschaftlich zu beeinflussen, sollte man als Fernsehzuschauer nicht naiv genug sein, zu glauben, man hätte freien Zugang zur Wohnung eines Arbeitslosen, der auf seine Arbeitslosigkeit auch noch stolz sein soll.
Die Hetze sollte man als Fernsehzuschauer durchschauen und verstehen, dass man bewusst einen Arno Dübel nimmt, statt einem um wirkliche Arbeit bemühten Arbeitssuchenden.
Schönen Tag