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SWR-Geheimpapier: Neue Zielgruppe für das Dritte Programm?
Der SWR bastelt offenbar an einer neuen Zielgruppe und will sein Drittes Programm stärker an der "Bürgerlichen Mitte" ausrichten. Das geht zumindest aus einem als "streng vertraulich" eingestuften Papier der Geschäftsleitung hervor, über das "Der Spiegel" am kommenden Montag berichten wird. Der Sender erhofft sich demnach eine Steigerung der Marktanteile um jährlich zehn Prozent. Zu diesem Zweck sollen sich die Nachrichten "stärker an Gesprächs- und Nutzwert orientieren". Die neue Zielgruppe "mag keinen Information-Overload", werde "durch zu hohe Komplexität" abgeschreckt und bevorzuge "Infotainment und unterhaltsame Formen". Für den Vorabend seien Coaching-Dokus sowie ein regionales Boulevardmagazin erwünscht. Zum Einsatz kommen sollen künftig "nur wenige, telegene Experten anstelle von Fachidioten". Im Bereich Unterhaltung sei der neue Zuschauer "stark an Witz und Humor orientiert, weniger an intellektueller Satire, Kabarett pur oder schrägen Late-Night-Formaten". Entwickelt werden sollen neue Formate, die "sketchbasiert, bodenständig und lustig" erscheinen. Die Satire-Sendung "Richling - Zwerch trifft Fell" soll kurzfristig überarbeitet werden. Dem "Spiegel"-Artikel zufolge hätten Medienforscher "den SWR-Leuten erklärt, dass die 'Bürgerliche Mitte' nicht mehr nur politikverdrossen sei, sondern politikverachtend". Es sei eine "Herausforderung", wird SWR-Chefredakteur Fritz Frey zitiert, "für diese Gruppe Angebote zu entwickeln." 23.01.2010 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: Spiegel Online; Bild: SWR [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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