Es ist natürlich immer schwierig einen Stoff zu verfilmen, der so ein übermächtiges Vorbild geliefert hat, wie Marischkas Sissi-Filme geliefert haben, wo noch dazu eine unwahrscheinliche Identifikation der Schauspieler mit der Rolle stattfand. Ähnlich wäre es wahrscheinlich auch bei einer Karl-May-Verfilmung heutzutage. Sissi ist Romy Schneider und Winnetou ist Pierre Brice. Für alle anderen die danach kommen eine unüberwindbare Messlatte, ganz unabhängig vom schauspielerischen Können. Daß die Darstellerinnen in ihren Kleidern hölzern wirken, liegt wohl darin begründet, daß in den 50´ern für eine Frau das Tragen von Kleidern und schicken Schuhen viel alltäglicher war. Da man sich ja jetzt doch sehr an die alten Filme angelehnt hat, muss sich sagen, daß mir der komödiantische Teil der alten Filme fehlt. Den fand ich damals mit Josef Meinrad gut besetzt, und war kein billiger Klamauk sondern teilweise benahe satirisch gegenüber Beamtentum, Militär und Obrigkeitsgehorsam. Eins ist wohl klar: Die alten Filme werde noch in Jahren gezeigt werden, wenn der Film von heute schon lang wieder vergessen ist. Vielleicht hat aber jetzt der 2. Teil den Vorteil, daß der Stoff der alten Filme schon im 1. Teil abgehandelt wurde, und jetzt im 2. Teil der Vergleich nicht mehr so gegeben ist.
Zur Quote: Warum ist man nicht mit Teil 1 auf den Sonntag abend gegangen und Teil 2 auf den Montag, wie es sonst bei Zweiteilern geschieht.