In aller Stille hat das ZDF über seine Tochterfirma ZDF Enterprises für rund 37 Millionen Euro von der insolventen KirchMedia ein Paket mit 62 Hollywood-Streifen wie "Men in Black", "Mission Impossible" oder "The Bourne Identity" erworben. Wichtiger noch, als das Filmlager zu füllen, dürfte dem ZDF dabei ein Vertragspassus sein, der den Mainzern mitten in der Gebührendebatte drohende Millionenprozesse erspart. Hintergrund: Im Mai 2000 hatte die Anstalt bereits 87 Filme bei Kirch eingekauft und gut 139 Millionen Mark bezahlt. Durch die Pleite des Filmhändlers war plötzlich nicht mehr klar, ob die Filmrechte noch dem ZDF gehören oder den Erst-Lizenzgebern wie dem US-Studio Disney. So gab es etwa Streit um die Ausstrahlung des Films "Good Morning, Vietnam" im November - bis hin zur Androhung einer einstweiligen Verfügung. Vorwürfe, man habe nun mit dem neuen Deal die Klärung der Rechtsprobleme teuer erkauft, weist Intendant Markus Schächter zurück. Vielmehr habe man sich zu "marktgünstigen Konditionen eine Reihe attraktiver Filmtitel gesichert" und "ohne zusätzlichen Aufwand Rechtsunsicherheiten beseitigt".