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Re: KI.KA castet Schüler für die "Rap Akademie"
Man kann von Rap, wie man ihn aus den Charts momentan kennt, halten was man will, wenn sich Kinder und Jugendliche plötzlich aus eigener Motivation heraus mit Lyrik befassen, dann sehe ich das als eine grundsätzlich positive Entwicklung an. Vielleicht kann man so nicht nur die Klassiker vermitteln, sondern jüngere Generationen dafür sensibilisieren, dass das was man heute in den Charts hört, nicht gerade das Beste ist, was das Genre zu bieten hat.
Mit Curse hat man einen kommerziell erfolgreichen, aber textlixh herausragenden und technisch versierten Rapper an Land gezogen, der auch wirklich aus der Szene kommt. Vielleicht ist er sogar der Einzige, der irgendwo Anspruch, kommerziellen Erfolg und 'Street Credibility' in sich vereint, sofern das überhaupt möglich ist. Diese ganze Casting-Setting wirkt am Anfang schon etwas befremdlich, weil Hip Hop eher einen 'Grass-Roots'-Charakter hat und eine 'Do-It-Yourself'-Mentalität, ähnlich wie im Punk, vorherrscht, aber warum eigentlich nicht? Stil und Technik im Rap sind hinreichend wissenschaftlich erforscht, es gibt musiktheoretische Publikationen und sogar ein Notationssystem, um die Techniken am Plattenspieler als perkussives Instrument zum Scratchen zu umschreiben. Ich sehe keinen Grund, warum man das nicht für ein Castingformat nutzen sollte, weil man dem 'Dumb Down' der Musikrichtung entgegenwirken und gleichzeitig etwas Kultur vermitteln könnte. Außerdem sehe ich da eine Chance, das Bild und die Außenwirkung von Hip Hop ein wenig gerade zu rücken, abseits von Gangsterposen, Chromfelgen und Hinterngewackel.
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