Hallo Leute,

ich war gestern endlich drin in dem Film. Hm.

Als Alien Fan der ersten Stunde hab ich natürllich wie so viele andere auf den neuen Teil der Serie so ungeduldig gewartet , als würden die Facehugger schon hinter der nächsten Ecke ihre Krabbenbeine wetzen. Aber leider: Ich bin nicht begeistert.

Wo beginnen? (ACHTUNG, ab jetzt kommen SPOILER)

Stellenweise fühlte ich mich wie in einer Hommage an Alien 1, was ja grundsätzlich nichts Schlechtes ist - aber wenn sich so viele Elemente wiederholen, fragt man sich unweigerlich, ob den Machern nichts Neues mehr eingefallen ist oder ob Ridley Scott mit diesem neuen Streifen die Reihe einfach abschließen will. Was er ja definitiv nicht will, es sollen ca. 6 neue Filme bereits in Planung sein. Die weibliche Heldin - das war damals ja ein absolutes Novum und ich finde es auch heute noch gut – der zwiespältige Android (diesmal sogar wörtlich zu nehmen!) oder das bewährte "Nach-und-Nach-Gemetzelt-Werden der Crew - nun ja. Haben wir alles schon 1979 gesehen.

Toll hingegen: die weibliche Hauptperson. Endlich mal jemand, der nicht rein zufällig wie ein Topmodel aussieht (bis auf die fabelhafte Figur natürlich), sondern eben wie eine sympathische, hübsche junge Frau, eine Wissenschafterin in diesem Fall. Die noch dazu sehr gut spielt - die Emotionen kommen glaubhaft rüber.

Weniger toll wiederum: die Biester selbst. Sogar mit den bescheidenen technischen Möglichkeiten vor fast vierzig Jahren konnte mir der Erstling der Reihe deutlich mehr Schauer über den Rücken jagen, als diese vollanimierten, computergenierten Dinger. Das liegt zum Teil daran, dass es Ridley Scott damals meisterhaft verstand, das Grauen niemals zur Gänze zu zeigen - Licht und Schatten spielten eine große Rolle. Man fürchtet sich mehr vor dem, was man nicht sieht... diesmal sieht man eindeutig zu viel. Vor allem die Szenen, in denen kurz nach der Ankunft auf dem Planeten die "jüngeren" Aliens wie tollwütige Hunde auf allen vieren dahergaloppieren - am liebsten hätte ich gelacht.

Die Story ist ziemlich dünn und auch nicht neu, die Logiklöcher sind insgesamt so groß, dass die alte Nostromo spielend darin abtauchen könnte. Das allein wäre kein so großes Problem, doch man will diesen Mankos mit völlig überzeichneten pseudophilosophischen Elementen entgegenwirken. Das wirkt dann wiederum auch manchmal komisch. (Ich sage nur: Die Blockflöten-Szene!) Dass das Ende so vorhersehbar ist, und im übrigen dem Ende von "Life" in gewisser Weise sehr ähnlich, kommt noch dazu. Und um ehrlich zu sein: Das Replikantenthema samt seiner gesamten philosophischen Problematik hat Scott schon 1982 perfekt aufgegriffen.

Also, insgesamt: nicht übel, aber auch nicht wirklich gut. Bin gespannt auf andere Renzensionen und Eindrücke.