Ich war 1993 beider Heeresfliegern.
Die Grundausbildung war etwas nervig, aber danach ging es eigentlich. Ich war bei einer Einheit, die die Heimat-Seitige Logistik für UNOSOM II abgewickelt hat. Es gab also einerseits immer etwas halbwegs sinnvolles zu tun, (und somit hatte keiner der "Höheren" wirklich Zeit und Lust sich irgendwelche komischen Dinge für die Wehrdienstleistenden auszudenken ), andrerseits wurde es erst nach meiner Zeit wirklich brenzlig in Somalia.
Lustig war der eine Typ, der während der Grundausbildung bis März noch der Super-Motivierte knallharte Bald-Zeitsoldat war, und dann im April, als Feststand dass seine Einheit bei den den Krisenreaktionskräften mit dabei wäre, auf einmal Fahnenflüchtig. Dann gab es beim Appell immer mal wieder die gelangweilte Frage, ob jemand zwischendurch den Flieger X gesehen hätte. ;-)
Zum Thema “Rechtsradikalismus in der Bundeswehr“ fällt mir da ein armer Feldwebel ein, den ich persönlich kannte, und der definitiv nicht in der Richtung war, eher das komplette Gegenteil, der auf einer Feier (bei der ich dabei war, wo absolut nichts in der Richtung war) das Pech hatte, jemandem zuzuwingen und dann in einem blöden Moment aus einem blöden Winkel fotografiert zu werden.
Ansonsten hatten wir nur das "Pech" dass wir in unserer Einheit die Restbestände der alten NVA-Unterwäsche auftragen musste, und somit keine langen, warmen Bundeswehr-Unterhosen hatten im Winter.
Wobei: Unsere Hubschrauberpiloten in Somalia haben sich ihre tropentauglichen Overalls größtenteils auch "schwarz" bei den Franzosen kaufen müssen, weil Deutschland es nicht geschafft hat, welche zu besorgen.