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Augen geradeaus! - Wer hat hier gedient? ;-)
Hallöle,
vielleicht liegt es am aktuellen Bundeswehrskandal, aber in letzter Zeit lasse ich öfter meine fast dreißig Jahre zurückliegende Bundeswehrzeit Revue passieren. Und in diesem Thread möchte ich natürlich unsere Foristinnen nicht ausschließen, da diese vielleicht indirekt durch Geschwister oder Partner betroffen waren oder sogar freiwillig Bundis waren. Und natürlich auch nicht die Zivis - jede Erfahrung ist willkommen :-) . Als Teenager von 13 oder 14 träumte ich ernsthaft von einer Karriere beim Bund, ließ mir Infomaterial und sogar Poster schicken (neben Nena und Kim Wild hingen tatsächlich Poster von Panzern und Kampfjets) - und das trotz deutlich erkennbarer Unsportlichkeit. Je näher die Wehrpflicht dann rückte, desto weniger Lust hatte ich später - vielleicht auch genährt durch die Berichte ein wenig älterer Mitschüler. Dennoch habe ich nicht verweigert, zumal mein verbeamteter Vater (der selber als einziger Sohn einer Kriegswitwe nie gedient hatte) immer sagte, Verweigern oder Untauglichkeit würde später bei einer (Beamten-)Karriere sehr hinderlich sein. Als es dann in der Luftwaffe soweit war, tat mir die Grundausbildung zunächst mal sogar körperlich ganz gut, durch die viele Bewegung an der frischen Luft nahm ich "langes Elend" (65 kg auf 1,90 m) sogar zehn Kilo zu, später allerdings protestierten Knie- und Ellenbogengelenke gegen Betontreten in Kampfstiefeln und Gewehrreinigen. In sozialer Hinsicht hat man so einige Leute kennengelernt, die man sonst nie getroffen hätte (bei einigen konnte man aber durchaus auch darauf verzichten). Und einen Strategen hatten wir, der nicht verweigert hatte, sondern, schon bzw. erst bei der Bundeswehr, das Gelöbnis verweigert hatte. Der wurde dann im eher zivilen Bereich eingesetzt, trug Grünzeug und blauen Pullover, aber Turnschuhe dazu, das sah ein wenig albern aus. Wobei ich mich heute noch frage, wie klug das war von ihm. Als Nicht-Zivi musste er kürzer dienen als die Zivis, andererseits brauchte er auch keine Gewaltmärsche und keine Wachdienst so wie wir, seine "Kameraden", zu ertragen. Aber ist man nicht in gewisser Hinsicht staatsbürgerlich unzuverlässiger, wenn man nicht aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe insgesamt, sondern "nur" und insbesondere das Gelöbnis auf den eigenen Staat verweigert ... ? In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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