Ja, im Prinzip richtig, Isaak_Hunt. Man muss sich darauf einlassen und auch mit "Händen und Füssen" bei Bedarf reden; sonst haben wir einen neuen "Turmbau von Babel".
Oder wir machen nur "Erlässe" und gehen das Grundproblem nicht an; eben "Tagesschau-Deutsch".
Nein, das geht nicht gegen die Tagesschau.
PS: Der zweite Absatz ist schon OT, inzwischen oder nicht?
Isaak_Hunt schrieb:
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> Mal ganz generell gesprochen bin ich übrigens der
> Auffassung, dass der Spracherwerb ab einem
> gewissen Level eigentlich nicht mehr funktioniert,
> ohne sich auch auf die Kultur einzulassen.
>
> Kultur, Sprache und bestimmte Denkweisen hängen
> doch so stark zusammen, dass man das nicht
> unbedingt voneinander trennen kann.
> Ich will jetzt nicht das Fass aufmachen, dass
> Menschen großartig anders wären - von den
> Sehnsüchten und Grundbedürfnissen her sind wir
> doch alle gleich - die Unterschiede ergeben sich
> eher in einer Art Akzentuierung. Ich denke z.B.
> schon, dass ein gewisser Hang zur Pedanterie und
> vielleicht auch Schwermut, der mit dem deutschen
> Begriff "Weltschmerz" meines Wissens sogar im
> englischen Sprachraum bekannt ist, mit der
> Deutschen Sprache zusammenhängt.
>
> Es gibt da bestimmt eine gegenseitige
> Beeinflussung durch verschiedene Faktoren, aber
> ich denke schon, dass die Sprache auch das Denken
> bestimmt - ohne jetzt noch auf die "Huhn oder
> Ei"-Problematik eingehen zu wollen, hängt das
> schon zusammen.
>
> Bei Redewendungen und Sprichwörtern müsste das
> eigentlich jedem auffallen. Es gibt ein paar
> Sprichwörter, für die es manchmal in anderen
> Sprachen wirklich identische Entsprechungen gibt.
> Zwischen Englisch und Deutsch sind meistens
> irgendwelche Zitate aus Shakespeare oder der Bibel
> - da liegt man meistens schon richtig, wenn man
> das als Grundannahme heranzieht.
> Aber es gibt eben auch Sprichwörter und
> Redewendungen, die für die man Entsprechungen
> finden kann, die das "Grundkonzept" oder die
> grundsätzliche Idee zwar wiedergeben, aber
> irgendwie doch eigen und sprachlich-kulturell so
> spezifisch sind, dass sie sich nicht 1:1
> übersetzen lassen.
>
> Da wird es spannend, denn da zeigen sich manche
> Besonderheiten in der Sprache, die sich doch
> irgendwie auf Denkstrukturen auswirken.