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Schauspiellegende Debbie Reynolds ist tot
Nur einen Tag nach ihrer Tochter, Carrie Fisher, ist Schauspielerin Debbie Reynolds in der Nacht zum Donnerstag verstorben. Die 84-Jährige hatte im Haus ihres Sohns Todd vermeintlich einen Schlaganfall erlitten, wurde in eine Klinik gebracht und starb dort. Ihr Sohn gab an, dass der Stress des Verlusts ihrer Tochter zu viel für sie gewesen sei. Reynolds war ab den 1940ern in zahlreichen Filmen zu sehen und war auf der Bühne erfolgreich. 1950 hatte sie ihren Durchbruch in "Three Little Words" ("Drei kleine Worte"), für den sie für den Newcomer-Award bei den Golden Globes nominiert wurde. 1952 folgte der Filmerfolg "Singin' in the Rain" ("Du sollst mein Glücksstern sein"). Für "The Unsinkable Molly Brown" ("Goldgräber-Molly", 1964) wurde Reynolds für einen Hauptdarsteller-Oscar nominiert. Ein weiteres bekanntes Highlight ihrer Karriere schließlich war die Titelrolle in "The Singing Nun" ("Dominique - Die singende Nonne") aus dem Jahr 1966. Über ihre gesamte Karriere gehörten Gesang und Bühnenauftritte zu Reynolds' Markenzeichen. Daneben veröffentlichte sie zahlreiche Schallplatten. 1969 versuchte sich Reynolds erstmalig im Fernsehen mit "Debbie groß in Fahrt". Dort spielte sie eine Hausfrau und Ehefrau eines Sport-Reporters, die selbst als Reporterin arbeiten wollte. Damals war sie die bestbezahlte Schauspielerin im Fernsehen, verließ das Projekt jedoch, nachdem NBC entgegen den Verträgen Zigaretten-Werbung darin zeigte. Kurz danach kam noch der Animationsfilm "Charlotte's Web" ("Zuckermann's Farm - Wilbur im Glück") in die Kinos, in der Reynolds der Spinne Charlotte die Stimme lieh. 1997 trat Reynolds als Dans Mutter bei "Roseanne" auf, bei "Will & Grace" war sie in der wiederkehrenden Rolle als Graces Mutter Bobbi zu sehen. Die erste Ehe von Reynolds mit Eddie Fisher brachte die beiden Kinder Carrie und Todd Fisher hervor. Die Ehe endete nach vier Jahren in einem Skandal, nachdem Fisher sich in eine Affäre mit Elizabeth Taylor verstrickte - die er nach der Scheidung von Reynolds auch heiratete. Während Carrie, die anfangs eher Tendenzen als Schriftstellerin gezeigt hatte, ihrer Mutter schließlich in die Schauspielerei folgte, kümmerte Todd sich schließlich um das kleine Wirtschaftsimperium, das seine Mutter aufgebaut hatte. Eigentlich hatte er Architektur studiert. Reynolds heiratete zwei weitere Male. Durch diverse Faktoren blieb ihr Leben in der Klatschpresse. Nach der zweiten Ehe fand sich Reynolds durch schlechte Finanzgeschäfte und Spielschulden des Ehemanns in finanziellen Schwierigkeiten. Mitte der 1990er kaufte sie eine Hotelkette, die aber wenige Jahre später Konkurs anmelden musste. Seit den 1970ern hatte sich Reynolds als Sammlerin von Memorabilia aus der Geschichte Hollywoods hervorgetan. Ein Museums-Projekt sorgte für weitere Rechtsstreitigkeiten. Und Tochter Carrie verarbeitete ihr Leben im semi-autobiografischen Roman "Postcards from the Edge", in dem auch eine Mutterfigur vorkam, die stark an Reynolds erinnerte. Das wohltätige Werk von Debbie Reynolds galt der Fürsorge für die geistige Gesundheit. Dafür erhielt sie 2016 von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences den "Ehren-Oscar" Jean Hersholt Humanitarian Award. 2015 hat Debbie Reynolds von der Schauspielergewerkschaft SAG deren jährlichen Lebenswerk-Preis erhalten. Ihre Tochter Carrie hielt die Laudatio. Video der SAG-Zeremonie 2015 (ab 1:30) 29.12.2016 - Bernd Krannich/wunschliste.de Bild: HBO films [www.wunschliste.de]
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