Ist nicht komisch, sondern eine Frage der grundsätzlichen Haltung dazu. Ich muss keine Staatsverfassung vorbehaltslos annehmen, wie einen Katechismus.
Auch in der Verfassung gibt es Reformbedarf - nicht nur im Strafrecht, wo es jüngst schon schräg genug war, dass Erdogan wegen "Majestätsbeleidigung" klagen konnte, und gerade für die im Grundgesetz verankerten Menschenrechte brauche ich nicht zwingend das Grundgesetz, wie auch für so manche andere Grundausrichtung, weil dies ohnehin Teil eines größeren Konsenses ist.
Das Staatsbürgerschaftsrecht wurde glücklicherweise nachgebessert.
So gesehen fasse ich meinen Verfassungspatriotismus eher als Annahme der freiheitlich-demokratischen Grundordnung auf. Vorbehaltlos ist für mich mehr nicht drin.
Die Formulierung "Die Würde des Menschen ist unantastbar" finde ich aber wirklich gut und auch originell (original?).
Die nationalen Grenzen sind mir auf dieser Ebene dann schon wieder zu eng, um nicht gleich größer zu denken, weil die Vordenker eben nicht auf die Nation beschränkt sind, sondern auch aus anderen Ländern kommen.