Dieser Tage ist mit Chris Amon wohl eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Formel 1-Geschichte verstorben. Während Stirling Moss z.B. häufig bezeichnet wird als "der Star, der nie Weltmeister wurde", galt Chris Amon als "der Star, der nie einen Grand Prix gewinnen konnte", obgleich er in unzähligen Rennen vorne mitmischte, oftmals in Führung liegend ausfiel und von der reinen Speed her wahrscheinlich sogar das Zeug zum Weltmeister gehabt hätte. Alleine: Es sollte halt einfach nicht sein.

Ein sehr beeindruckendes Portrait über ihn habe ich vor Jahren in der deutschen Übersetzung des Buches "Stars der Formel 1" von Nigel Roebuck gelesen. Demnach gab es wohl ein Zitat von Amon, der die Tragik seiner Formel 1-Karriere nach Einschätzung von Roebuck wohl sehr gut zusammenfasste, als Amon nämlich einen zweiten Platz sinngemäß mit den Worten kommentierte, der Sieger des Rennens sowie das Siegerteam hätten in jenem Jahr quasi kein einziges Rennen beendet. Aber wenn es ihnen dann doch einmal gelänge, dann natürlich ausgerechnet vor ihm. (Wenn ich mich recht entsinne, bezog sich die Aussage auf den Belgien-GP 1970, also Pedro Rodriguez, wobei dessen Karriere natürlich weitaus tragischer verlief und viel zu früh zu Ende ging).

Ich selbst habe Chris Amon nie selbst erleben können, habe jedoch den gar nicht mal so leisen Verdacht, dass er in Sachen Charisma die heutige Formel 1-Generation locker in die Tasche stecken würde...