Pete Morgan schrieb:
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> Warum überlässt man den Synchronautoren nicht
> einfach eine Kopie des verfilmten Originalscripts,
> dann hätte man schon mal die Möglichkeit, die
> Dialoge vorab übersetzen zu lassen, um sie
> später dann mit eventuellen Korrekturen dem
> jeweiligen Bild anpassen zu können. Aber immerhin
> hätte man dann eine Vorstellung davin, was in
> welchem Zusammenhang gesagt wird...
>
> Der Lonewolf Pete
Erstens rücken viele Produzenten ihre Materialien so spät wie möglich raus.
Zweitens weichen die Drehbücher (pre-production script) oft stark von den tatsächlich gedrehten Dialogen ab. Wenn man damit arbeitet, hat man hinterher doppelte Arbeit, weil man praktisch alles noch mal überprüfen muss. Das ist mühsam, und natürlich will keiner den Mehraufwand bezahlen.
Drittens bringt es m.E. sowieso wenig, die "gedruckten" Dialoge zu übersetzen, ohne Tonfall, Gestik und Mimik zu kennen. Von den sachlichen/bildlichen Zusammenhängen mal ganz abgesehen.
Manchmal kommt es aber tatsächlich vor, dass man mit dem Drehbuch arbeiten muss, weil das post-production script logischerweise erst auf Basis der finalen Schnittfassung erstellt wird und evtl. zu spät kommt, um für die Übersetzung noch berücksichtigt zu werden. Dann fängt man an, rumzurätseln und muss manche Sequenzen -zigfach abhören, denn gerade die Stellen, an denen die Dialoge vom ursprünglichen Drehbuch abweichen, sind oft die schwierigsten (weil z.B. improvisiert und durcheinandergeredet wird).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.10.15 02:01.