Bzgl. des Themas Barrierefreiheit könnte man der Bahn kilometerlange Wutbriefe schreiben :-(

Ich hatte am Donnerstag eine patzige Schaffnerin. Zu 99 % waren die Schaffner, die ich bisher erlebt habe, sehr nett. Ich bin am Donnerstag von Stralsund zurückgefahren und hatte versehentlich nur mein Ticket für die Hinfahrt ausgedruckt, das für die Rückfahrt war nur auf dem Handy. Ich hatte zuvor nie Probleme beim Anzeigen von Anhängen, nur klappte es einfach nicht. Das Ticket wurde in dem Ordner, in dem es erscheinen sollte, nicht angezeigt. Die Schaffnerin sah das Ticket allerdings, alle Angaben waren erkennbar, nur war eben das Scanfeld zu klein, um es zu scannen. Sie war deswegen extrem pampig, murmelte sogar leise fluchend "Ich krich die Motten". Einige Zeit vor Hamburg (dort wurde sie abgelöst) kündigte sie an, dass, wenn es in Hamburg noch nicht in voller Größe angezeigt werden kann, ich eine Rechnung bekommen werde. Und ich tat das, das ich seit Stralsund fast ununterbrochen gemacht habe - fieberhaft versuchen, den Anhang zu finden. Und dann fand ich ihn vor Hamburg - in einem komplett falschen Ordner, in dem ich nur durch Zufall war. Der sehr freundliche Kollege der Dame scannte es und alles war in Ordnung.

Auch der Umgang der Dame mit anderen Fahrgästen war absolut unterirdisch. In diesem Zug wurden keine reservierten Plätze angezeigt - das war schon auf meiner Hinfahrt zwei Tage zuvor der Fall. Und ich habe es auch zuvor schon einige Male erlebt. Ich selbst hatte zwar nicht reserviert, aber eine leicht gehbehinderte Frau mittleren Alters sprach die Schaffnerin darauf an, dass die Plätze schon wieder nicht angezeigt werden. Sie selbst habe zwar nicht reserviert, aber durch den Umstand, dass ja überall lediglich "ggfs. reserviert" steht, weiß sie nie, ob wirklich reserviert ist. Und sie kann und möchte nicht ständig aufstehen, da sie zudem auch noch schweres Gepräck hat. Sie wurde angemeckert mit "hätten Sie halt reserviert, warum haben Sie das denn nicht getan". Die Frau hat sich nochmals erklärt, wieder wurde sie durch die Blume mit "Sie haben nicht reserviert, also Pech", abgespeist. Auch Fragen anderer Fahrgäste bzgl. der Reservierungsanzeigen wurden pampig beantwortet. Es mag sein, dass die Dame bzgl. vieler Nachfagen an diesem Tag genervt war. Es ist sicherlich richtig, dass sie für die häufigen Fehler bei der Anzeige der Reservierung nichts kann. Aber da muss man doch nicht so pampig sein. Die Frau wirkte davon abgesehen auch nicht genervt, sondern einfach arrogant. Sie war sicherlich grds. pampig, so ein Mensch, den man nicht als Chef haben möchte. Ich bin ein Mensch, der immer freundlich und höflich bleibt, hab mich jedes Mal peinlich berührt entschuldigt, wenn die Frau sich wieder aufgeregt hat, und ich hab mich über mich selbst geärgert. Die andere Frau hat es richtig gemacht, indem sie nach mehreren Meckerattacken der Schaffnerin nach ihrem Namen gefragt hat, bzgl. einer Beschwerde bei der Bahn. So geht man mit nicht mit Kunden um. Dieser Schaffnerin hätte ich eigentlich klar und deutlich sagen sollen, dass ich auch anders nach Stralsund hätte fahren können, nicht mit der Bahn. Aber so bin ich nicht und werde es wohl auch nie sein. Aber wie gesagt, bisher waren eigentlich alle nett und oft ist auch der Kunde schuld (manche sind dermaßen streitlustig). Aber in dem Fall hatte jemand einfach den falschen Beruf (an einen schlechten Tag glaube ich hier nicht).