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Re: Schulferien schön und gut - aber ...
Ich erlebe seit fünf Jahren mit, wie Lehrer nach Sympathie benoten und nicht nach Wissen. Schüler, die man nicht haben will, werden nicht versetzt, in andere Klassen abgeschoben, oder sogar in die Förderschule (obwohl sie das Potenzial für Hauptschule oder besser haben). Bei einigen Schülern erden hohe Ansprüche gestellt, bei anderen mehr als ein Auge zugedrückt. Leistungsdruck gibts überall. Die Schulbücher sind rausig langweilig und uninteressant aufgebaut - dass der Migrationsfrage Tribut gezollt wird, ist wichtiger als der Inhalt. In einer Klasse werden einige Schüler mit Arbeitsblättern versorgt, bei denen Vorder- und Rückseite zu lösen sind, andere Schüler der gleichen Klasse müssen nur die Vorderseite lösen. Lehrer legen mehr Wert auf Schönschreibung denn auf Rechtschreibung. Referate werden von den Mitschülern benotet und nicht vom lehrer (was dazu führt, dass "unbeliebte" Schüler mit einem tollen Referat schlecht benotet und beliebte Schüler mit einem schlechten referat gut benotet werden). Schüler, die bei den lehrern nicht gut angesehen sind oder bei ihnen unbeliebt sind oder als problemschüler gelten, werden regelmäßig "härter bzw. strenger" rangenommen als ihre Mitschüler. Ich habe vor den ferien erlebt, dass die grundschule nach 5 Jahren endlich mal Interesse an dem lernförderungsprogramm zeigte, das ich seit 5 jahren an der Schule betreibe. Jetzt erst (nachdem man sich ziemlich unwissend stellte und so tat, als hätte man keinerlei Ahnung gehabt, dass es sowas gibt) zeigte man sich kooperationsbereit. Eine Schülerin, die neu an die Schule kam und eineinviertel jahre Fehlzeiten hatte durch heimaufenthalte, u.ä., will man nicht wirklich mitziehen und interessiert sich von Seiten der Lehrkraft auch nicht die Bohne für die Geschichte des Mädchens (sie fehlte ja 3 Monate..." - "Nein, eineinvietel jahre..." - "Wie...SO lange???") - man setzt einfach voraus, dass die fehlenden Kenntnisse mittlerweile nachgeholt wurden... und so weiter. Ich könnte ein Buch drüber schreiben.
Es darf keine Unterschiede geben im Vermitteln des Wissens. Es muss sich drastisch was in der Unterrichtsführung ändern, im Aufbau der Unterrichtsmaterialien, und beim leistungsdruck. Die prämisse: "Schule soll ja auch keinen Spaß machen - die sollen was lernen" zieht nicht und führt zu Motivationslosigkeit. Es muss wieder so sein, dass Kinder gerne zur Schule gehen und gerne lernen. Und lehrkräfte müssen wieder motivierter sein und mehr Interesse an den Schülern und ihren Schicksalen zeigen. Dann kann das was werden mit der Bildung in Deutschland. Aber so, wie's jetzt ist, wird das System irgendwann scheitern. Der Lonewolf Pete In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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