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Starregisseur Helmut Dietl im Alter von 70 Jahren gestorben
Der erfolgreiche Drehbuchautor und Regisseur Helmut Dietl ist tot. Nach Informationen der Wochenzeitung Die Zeit und des Bayerischen Rundfunks starb der bedeutende Film- und Fernsehschaffende am Montagmittag im Alter von 70 Jahren in seiner Münchner Wohnung im engsten Familienkreis. Im November 2013 wurde bekannt, dass er schwer an Lungenkrebs erkrankt ist. Zunächst stand er einer Chemotherapie oder Bestrahlung skeptisch gegenüber, später hatte er sich dennoch einer Behandlung unterzogen.
Helmut Dietl wurde am 22. Juni 1944 im oberbayerischen Bad Wiessee geboren und wuchs in München auf. Nach dem Abitur kam er als Aufnahmeleiter zum Fernsehen und arbeitete später an den Münchner Kammerspielen als Regieassistent. Bereits für seine erste TV-Produktion, den "Münchner Geschichten" um den "Tscharlie" (Günther Maria Halmer) und Oma Häusler (Therese Giehse), erhielt er 1976 seinen ersten Grimme-Preis. Es folgten die Kultserien "Der ganz normale Wahnsinn" (1979/80), "Monaco Franze" (1983) und die ebenfalls Grimme-prämierte Serie "Kir Royal" (1986), mit der der "Meister der Satire" seiner Heimatstadt München ein Denkmal setzte. In den 1990er Jahren überzeugte Dietl Kritiker und Zuschauer mit seinen Filmen auf der großen Leinwand. Zu seinen erfolgreichsten Werken zählen "Schtonk!", eine Persiflage auf die Affäre um die Veröffentlichung der Hitler-Tagebücher, die Komödie "Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" und die Mediensatire "Late Show". Seine Beziehung mit Schauspielerin Veronica Ferres, mit der er von 1990 bis 1999 liiert war, verarbeitete er in dem Film "Vom Suchen und Finden der Liebe" (2005). Sein letzter großer Kinofilm "Zettl", den er gemeinsam mit Benjamin von Stuckrad-Barre schuf, erschien im Jahr 2012. 2007 gab Dietl das Rauchen auf, im selben Jahr erlitt er einen Schlaganfall. Nachdem er 2013 die Diagnose für Lungenkrebs erhielt, meinte Dietl gegenüber der Zeit: "Wenn man bedenkt, wie viel ich geraucht habe, dann ist es geradezu ein Wunder, dass es so lange gut gegangen ist." Ende letzten Jahres hatte Helmut Dietl einen seiner letzten öffentlichen Auftritte bei der "Bambi"-Verleihung, wo er für sein Lebenswerk geehrt wurde. In seiner Dankesrede äußerte er sich mit makabrem Witz: "Die Akademie musste sich in meinem Fall besonders beeilen, denn einen Lebenswerk-Preis kann man nur dann erfolgreich verleihen, wenn der Lebenswerkler während der Preisverleihung noch am Leben teilnimmt." Helmut Dietl hinterlässt seine Ehefrau Tamara, eine gemeinsame Tochter im Schulalter, sowie zwei weitere, erwachsene Kinder aus früheren Beziehungen. UPDATE: Das Erste ändert zu Ehren von Helmut Dietl am Donnerstag, 2. April, sein Programm und zeigt um 23.00 Uhr den Film "Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief". Der ursprünglich für diese Sendezeit geplante Film "Die Flucht - Teil 2" läuft nun bereits am Mittwoch, 1. April, um 00.50 Uhr im Anschluss an den ersten Teil. 30.03.2015 - Glenn Riedmeier/wunschliste.de Bild: BR [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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