Ich kenne es aus den 60er Jahren auch noch so, wie Rosalia es hier beschrieb. Da war der Karfreitag in der Tat ein echter "Totensonntag"! TV- und Radio fuhren praktisch ganztägig ein Trauerprogramm. Hier mal einige Programmauszüge aus dem Hamburger Abendblatt vom Karfreitag, den 27.März 1964:

1.Programm

17:30 Ökumenischer Karfreitag
18:15 Misere (ein Film nach Lithographien)
18:30 Markus-Passion (von Georg Philipp Telemann)
20:00 Nachrichten
20:05 Der Traum des Eroberers (Ballade von Reinhold Schneider)
22:10 Kammerkonzert

2. Programm

15:00 Die Markus-Passion (von Johann Sebastian Bach)
19:30 Nachrichten
19:35 Kreuzigung 1964 (ein englisches Passionsspiel)
20:00 Der Mann, der sterben muß (französischer Spielfilm 1957)
22:15 Kreuzweg am Forum Romanum

Und auch im Radio des NDR: Sinfonie-Konzerte, geistliche Musik, Geschichten der Passion als bierernste und todtraurige Wortbeiträge.

Naja, und über Ostern war das Programm halt auch eher "feierlich"

Jo, damals herrschte bei Anlässen dieser Art noch "Zucht und Anstand" in den Medien und allgemein im öffentlichen Leben... ;-)

Gruß
Stahlnetz


Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann