Fisch war in meiner Familie nie groß angesagt. Wenn überhaupt, dann gibt es gelegentlich "Forelle Vierkant" vom Käpt'n Iglo.
Ich verbinde damit keine Tradition und religiös motiviert ist es schon gar nicht, aber den Karfreitag sehe ich dann schon als Anlass, an einem von vielleicht vier bis fünf Tagen im Jahr Fisch mit Genuss zu essen, und sei es eben nur der eckige "Fabrikfisch".
Wenn das meine Mutter nicht gerade zubereitet, dann mache ich mir das selbst, mit Senfsauce, Püree und "Spinat mit Blubb".

Jedem seine Religion, aber die Freiheit der Religion des Einen ist die Freiheit von Religion des Anderen, auch an so einem christlichen Feiertag. Von daher reagiere ich darauf auch etwas ungehalten, wenn man oft unausgesprochen impliziert, dass man solche Feiertage christlich zu begehen habe. Ich weiß auch, dass gerade diejenigen Leute, die nicht daran glauben, aber in einem besonders christlich geprägtem Umfeld groß geworden sind, auch besonders allergisch darauf reagieren, was für mich zum Teil auch emanzipatorischen Charakter hat.
Tatsächlich ist der gesetzliche Feiertag eine ziemlich weltliche Angelegenheit, nicht göttlich gegeben.