Gestern hat ein 28-Jähriger in einem Dresdner Landgericht während der Verhandlung die 32-jährige Prozessgegnerin erstochen - vor den Augen ihres Kindes und ihres Mannes.
Der Täter und das Opfer waren sich offenbar vor einem jahr auf einem Kinderspielplatz begegnet, den die Frau mit ihrem Kind besucht hatte. Dort war es wohl zu einer Auseinandersetzung gekommen, bei der die 32-jährige beleidigt wurde oder sich beleidigt fühlte. Daraufhin hatte sie dem Täter eine Beleidigungsklage angehängt. Als es zur Verhandlung kam, tickte der Täter aus.
Wie groß muss der Hass sein, wenn man nach einem Jahr immer noch so sauer ist, dass man bereit ist, einen menschen zu töten? Für mich ist sowas ein weiteres beispiel dafür, dass die Bereitschaft zur Aggression unglaublich groß geworden ist und die Hemmschwelle kaum mehr vorhanden. Ich habe den Eindruck, dass bei Auseinandersetzungen kaum mehr auf eine verbale und vernünftige Lösung Wert gelegt wird, sondern dass ein menschenleben kaum noch etwas wert ist, wenn es darum geht, sein "Recht" zu bekommen... selbst in so banalen Prozessen wie einer Beleidigung.
Wie lange werden wir warten müssen, bis der erste Prozess um einen "Gartenzaun"-Streit oder sonstige Nachbarschaftsstreitigkeiten in einer Bluttat gipfelt?
Ich finds furchtbar und sehr bedenklich, wie leicht sich Menschen zu körperlichen Aggressionen hinreißen lassen.
Der Lonewolf Pete