Re: Warum ist die DDR so scheiße in Filmen und Serien?
Hi Thinkerbelle,
das war ja wirklich ein schockierendes Erlebnis auf dem Bahnhof fuer Dich :(!
Als ich 1985 oder 1986 mal meine Grossmutter in der Ex-DDR allein besuchte (mein erster Mann war 12 Jahre bei der BW, deshlab konnte er erst 1987 mitkommen), wurde ich von der Volkspolizei beim Anmelden in ein Buero gebeten, und sie versuchten, mich nach allen Regeln der Kunst auszufragen.
Aber ich blieb eisern, machte auf naiv, sagte nur immer wieder laechelnd, dass ich absolut nichts Negatives ueber die DDR sagen koennte, und mich seit meinem 5. Lebensjahr (dann wagte sich mein Vater nach seiner Republikflucht mit uns wieder in die DDR, um seine Eltern ein erstes Mal wiederzusehen) praktisch jedes Jahr besuchsweise dort aufgehalten habe. Und das haette meine positive Betrachtungsweise der DDR beeinflusst.
Ich weiss nicht, ob sie mir das abnahmen, aber irgendwann gaben sie auf, und entliessen mich (durchaus freundlich).
Die Tante Emma Laeden vermisse ich heute noch :).
Es gab immer noch einen in Braunschweig am Prinzenpark, zumindest noch bis Ende 1966.
Gruss,
Chrissie
Thinkerbelle schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bei der Rückfahrt, bei einem Zwischenaufenthalt
> auf einem Bahnhof kam eine ältere Frau an unser
> Fenster, die fragte wo wir herkamen und wo wir hin
> wollten, und ob wir auch in Ostberlin waren. Als
> wir das bejahten, sagte sie, wir hätten diesem
> Verbrecherstaat nicht soviel Geld in den Rachen
> werfen sollen (gemeint war der Zwangsumtausch von
> 25 DM 1:1 gegen Ostmark, die eigentlich sehr viel
> weniger wert war). Als Polizisten näher kamen
> ging sie dann weg. Wir sahen dann später, dass
> sie am Ausgang verhaftet wurde. Und dann kamen die
> Polizisten oder Soldaten mit ihren
> Maschinengewehren zu uns ins Abteil und verhörten
> uns. Naja, recht freundlich und es wurde auch kein
> Druck ausgeübt und keine Drohungen ausgesprochen,
> aber wir hatten schon nen ziemlichen Respekt vor
> dem ganzen Waffenarsenal, das sie da
> mitschleppten, um 15-16-jährige zu befragen. Sie
> wollten wissen, was die Frau uns gesagt hat und
> was sie von uns wollte. Wir sagten, sie hatte nur
> gefragt wo wir herkamen und wo wir hin fuhren, und
> ob uns Berlin gefallen hat. Und versuchten dabei
> ziemlich unschuldig zu schauen. Sie fragten zwar
> noch mal nach ob sie sonst nichts gesagt hätte,
> und wir verneinten das. Dann gingen sie wieder.