Anfang der 60er Jahre haben die meisten Fernsehzeitschriften die Programme noch von Sonntag bis Samstag abgedruckt. Das war auch logisch, denn die Woche begann damals offiziell am Sonntag. Dann aber setzte sich die Erkenntnis durch, dass es besser wäre, die beiden Tage, die zum selben Wochenende gehören, in einer Ausgabe zusammenzufassen.

Merkwürdigerweise zählte man den Sonntag damals auch schon zum Wochenende, obwohl er doch der Anfang jeder Woche war. Gefühlt begann die Woche also schon lange vor der Kalenderreform von 1976 am Montag.

So sah die Erklärung der Hörzu zur Umstellung in der Ausgabe 20/1965 aus:



Mit der Hörzu stellte auch TV Hören und Sehen sein Programm um. Vermutlich hatten sich die Herausgeber der meisten großen Fernsehzeitschriften abgesprochen und sich auf den Termin 15. Mai 1965 geeinigt.

Die Funk-Uhr beließ es jedoch zunächst beim alten Rhythmus. Dort fand die Umstellung erst zwischen April 1966 und Januar 1970 statt. Den genauen Termin kenne ich leider nicht.

Bedingt durch die Umstellung gab es den 15. Mai 1965 in der Hörzu doppelt, als letzten Tag der 19. Woche und als ersten Tag der 20. Woche. So sah das Programm dieses Tages aus:



An viele Serien und Reihen können sich die Älteren noch erinnern. Manches läuft auch heute noch. Oder es läuft wieder, wie der Tanzkurs "Gestatten Sie?", der auf Eins Festival zur Zeit wiederholt wird. Ungewöhnlich aus heutiger Sicht ist sicherlich, dass das ZDF sich traute, zur besten Sendezeit am Samstagabend einen 15minütigen Kommentar zu senden.

Das DDR-Fernsehen (oder Ostzonen-Fernsehen, wie die Hörzu es damals nannte) war immer fein säuberlich vom Auslandsfernsehen getrennt, auch in anderen Zeitschriften. Für mich war die DDR aber auch 1965 schon Ausland. Erst ab Oktober 1980 wurden in der Hörzu die ausländischen Programme unter der Überschrift "Randsender" zusammengefasst.

Auffällig ist noch der Hinweis auf die fehlenden holländischen Programme. Ich vermute, dass die holländischen Sender eigene Programmzeitschriften herausgaben, die nicht kostenlos waren. Die ausländischen Zeitschriften waren da natürlich unerwünschte Konkurrenz. Nach wenigen Wochen hatte man den Streit aber schon wieder beendet.