Ich habe vor ein paar Tagen in Düsseldorf morgens in einer Kamps Bäckerei gestanden,weil ein Kunde von mir,sich mit mir treffen wollte,und er aber sich zeitlich etwas verspäten würde,ialso beschloss ich einen Kaffee zu trinken. .Ich stand also mit einem älteren Herrn alleine im Verkaufsraum,und machte mir ein paar Notizen,als dieser ältere Herr mich ansprach,und fragte ob er einmal den Zucker bekommen könnte.Wir kamen irgend wie miteinander ins Gespräch über belanglose Dinge wie “Das Wetter“etc,und auf die Frage was ich eventuell beruflich machen würde,
antwortete ich ihm,das ich selbstständig bin, und von Berufs wegen viel mit Polizei und anderen Justizbehörden zu tun habe.Dies veranlasste diesen älteren Herrn mir eine Geschichte zu erzählen,
die sich in den 50er Jahren zur Weihnachtszeit zugetragen hat,und die ich sooooooo schön fand,das ich sie hier in der Nostalgieecke wieder geben möchte



Bevor ich diese Geschichte aber hier erzähle,möchte ich zunächst ein wenig die Zeit beleuchten,in der diese tatsächliche Geschichte sich zugetragen hat.Ich habe diese 50er Jahre nicht erlebt weil ich erst viel später zur Welt kam,aber aus der Erinnerung heraus mich an Begebenheiten erinnere die noch zu Anfang der 70er Jahre Bestand hatten.Ein Beispiel:In der heutigen Zeit lautet ein Hinweischild:Bitte nicht den Rasen betreten.Ihr Grünflächenamt.In der damaligen Zeit hieß es da
kurz und knapp:Rasen betreten verboten.Wenn einen heut zu Tage die Polizei im Auto anhält,und
der Beamte/tin an das Auto herantritt heißt es da “Guten Abend,mein Name ist Polizeimeister Müller ,meine Kollegin/ege führen eine Verkehrskontrolle durch,dürfte ich bitte einmal ihren Personalausweis ihren Führerschein und ihren Fahrzeugschein sehen.“Damals und das habe ich in den 70er Jahren im Auto mit meinen Eltern erlebt,trat der Beamte mit Argusaugen in das Auto spähend heran,und dann ertönte ein dröhnendes“Guten AAAAAaaaaaaaabbbbbbeeeedddddd,
allgemeine Verkehrskontrolle ,ich hätte da gerne mal gesehen................ Den Tinnitus den man Tage danach noch im Ohr hatte vergisst man Zeit seines Lebens nicht mehr.



Im Nachkriegsdeutschland wurde die neu erstandene Polizei von der Bevölkerung nicht gerade besonders geschätzt,hatten die Deutschen doch einen 12 jährigen Polizeistaat erst gerade erlebt/überlebt der bei vielen Opfern,die von einer der schlimmsten Institutionen der „Geheimen
Staatspolizei/Gestapo“ auf das schlimmste mißhandelt worden sind,und auch durch „Polizeispitel“
denunziert wurden,lies einen sehr großen Vorbehalt auf kommen.Eine Polizei brauchte es aber wieder ,weil dies zunächst von den Besatzungsmächten so gefordert wurde,und diese bei der Fahndung nach NS—Verbrechern so wie allgemeinen Kontrollaufgaben die Besatzungsmächte
zu unterstützen hatten.Da es ja eine Zeit von unglaublichen Entbehrungen war(Hunger Kälte fehlender Wohnraum)war es nicht besonders verwunderlich,das man hin und wieder zwischen den Ruinen,oder auf den sogenannten “Hamsterrouten“Menschen mit durchgeschnittener Kehle vor gefunden hatte,oder wenn man eine so genannte Schwarzmarkt/Schieberbande auffliegen ließ,die sich aber nicht so ohne weiters fest nehmen ließ,so das Waffeneinsatz von Nöten war.Dies musste aber aber verhindert,sprich aufgeklärt werden.Aber Gott sei Dank wurde nach der Währungsreform
1948 und der Gründung der Bundesrepublik 1949 die wirtschaftliche Lage besser ,und es traten kein “Schwarzer Markt“ und auch keine “Schieber banden“ mehr so stark auf,wie in den Jahren zu vor.


Die Geschichte des älteren Herrn,handelt von einem Polizisten der bei der Verkehrspolizei war,und aufgrund seiner weißen Jacke im Volksmund als“Weiße Maus“bezeichnet worden ist .In erster Linie waren dieses aber Beamte die auf einem Motorrad ihren Dienst versahen,oder mit einem weißen Mantel/Jacke auf einem Ponton mitten in einer Großen Kreuzung standen,und wegen der noch nicht vorhandenen Ampelanlagen den Verkehr regeln mussten.Da der ältere Herr sich nicht mehr an den Namen dieses wundervollen Beamten erinnern konnte,nenne ich ihn einfach mal Wachmeister Schmidt.Schmidt gehörte zu der Kategorie Polizist der nicht direkt den Strafblock herauszog ,wenn ein Autofahrer eine Verfehlung begangen hatte,und muss insgesamt den Düsseldorfern mit sehr viel Hilfs-Verständnisbereitschaft entgegengekommen sein.Eben im wahrsten Sinne des Wortes “Ein Freund und Helfer“.Es muss kurz vor Heiligabend 1953/54 auf dem Graf Adolf Platz in Düsseldorf geschehen sein.Schmidt stand wahrscheinlich seit geraumer Zeit auf seinem Ponton,und regelte den Verkehr.Es soll nachmittags angefangen haben zu schneien,als das passierte was dieser ältere Herr
so liebe voll mir erzählte.Es fuhren Verkehrsteilnehmer ganz nah zu Schmidt an den Ponton heran,und im Auto wurde es auf der Beifahrerseite sehr hell.Der Fahrer reichte aus dem Fenster heraus einen Gegenstand,der als Flasche mit brennender Kerze ersichtlich wurde .Da dies in beiden Fahrtrichtungen geschehen war ,musste sich Schmidt bei Dienstschluss seinen Weg nicht nur durch den Schnee,sondern durch unzählige Flaschen erkämpfen.Das ganze an sich muss ein sehr beeindruckendes Bild ab gegeben haben.Die Ablösung die Schmidt nun erreichte musste extra einen VW-Bully anfordern,den mit den damaligen Einsatzfahrzeug der Polizei,dem VW-Käfer konnten diese Mengen nicht ab transportiert werden,so groß muss die Menge und die Dankbarkeit gegenüber Wachmeister Schmidt gewesen sein.Jedenfalls war für eine Weihnachtsfeier innerhalb der Düsseldorfer Polizei bestens gesorgt.


Im Sommer wurde im “Sendeschluß“sehr eindeutig die Rolle der Polizei in der heutigen Zeit diskutiert.Schlechte Bezahlung Gewaltanwendung und ähnliches haben viele User/innen geäußert.
Dies kann ich auch nur bejahen.Es ist vielfach tatsächlich so,aber es es gibt auch in der heutigen Zeit noch sehr viele Lichtblicke hinsichtlich dieses Berufes,und seiner täglichen Ausübung.
Jedenfalls war es wie meine Geschichte zeigt,nicht immer so gewesen!



Laird