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Re: James Stewart - Die Glenn Miller Story
Chrissie777 schrieb:
------------------------------------------------------- > Hab nie kapiert, warum es so wenig Deutsche gibt, > die Englisch verstehen??? > Aber vielleicht kann mich da jemand aufklaeren. > Eigentlich muessten alle ehemaligen Gymnasiasten > gut Englisch sprechen, es sei denn Englisch war > ihr schwaechtes Fach. Dann natuerlich nicht. Ich denke, die Erklärung ist relativ simpel, Chrissie. Nicole hat es ja bereits angesprochen: Auch wenn viele Deutsche damals Englisch in der Schule hatten, aber wer die Sprache seither weder privat noch beruflich brauchte und nutzte, hat sie leider bis auf wenige Fragmente auch schnell wieder vergessen. Denn wo benötigte man im normalen Leben hierzulande die englische Sprache? Nirgendwo. Selbst anno 2014 nicht. Im Fernsehen bekommen wir - wie seit jeher - die deutschen Synchros vorgesetzt, bei Interviews in Live-Shows einen nervigen Simultanübersetzer. Bis auf die Anglizismen, mit denen uns insbesondere die Werbung überzieht, ist also das meiste unverändert "grundsolide" in Deutsch. There`s simply no need for a foreign language, not even for English. Auch ich konnte in der Schule zunächst nicht wirklich viel mit Englisch anfangen... und mit Französisch schon gar nicht. Langweilige Lehrer, noch langweiligere Unterichtsbücher und ödes Vokabeln pauken... nee, das war nicht wirklich mein Ding. Zudem gehörte ich leider nie zu jenen Menschen, denen Fremdsprachen nur so zuflogen. Mein Interesse für die englische Sprache brach erst richtig durch, als mich wegen der Musik englischsprachige Radiosender wie BFBS, AFN und der englische Service von Radio Luxembourg ansprachen. Da wollte ich dann schon etwas genauer wissen, was die DJs da so in die Titel reinquatschten ;-) Bei den englischsprachigen Sendern blieb ich dann viele Jahre lang Stammhörer, weil sie einfach um Längen besser waren als unsere deutschen; hinzu kamen später (gegen Ende der 80er Jahre) via Satellitenempfang englischsprachige TV-Nachrichtensender, die mich interessierten. So hatte ich durchgehend Kontakt mit dieser Sprache, obwohl der Sprachschatz im Radio sowie bei den News-Channel im TV natürlich relativ eingeschränkt ist. Dies änderte sich dann mit dem Siegeszug der DVD und dem zunehmenden Angebot an TV-Serien. Da konnte ich dann endlich mal die Synchros mit dem Originaltext vergleichen, was mich schon immer reizte. Und durch die unterschiedlichen Genre auch gleich den englischen Sprachschatz erweitern, also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Und über die vielen Vorteile, welche es mir als Nostalgiker schon gebracht hat, wenn ich DVD-Boxen mit Serien in Übersee kaufen kann, die es hierzulande gar nicht gibt oder eben nicht komplett und manchmal auch nicht uncut, habe ich hier ja schon häufig geschrieben ;-) Aber auch wenn ich inzwischen weit mehr im Original schaue als in der deutschen Fassung heißt das noch lange nicht, daß mein Englisch nun perfekt wäre. Ich denke, dafür müßte man optimalerweise längere Zeit in einem englischsprachigen Land leben oder hierzulande beruflich täglich Englisch sprechen. Denn wenn man kein Sprachen- oder Gedächnisgenie ist, geht ohne die regelmäßige Beschäftigung mit einer Sprache auch ganz schnell vieles wieder verloren. Wir sind ja inzwischen auch nicht mehr die jüngsten... ;-) Gruß Stahlnetz Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.09.14 14:14. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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