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Re: "Kein Fall für FBI, Vol. 2" am 02.03.2012 auf DVD
Naja, Pete, wir müssen bei einem Vergleich aber rückblickend den Zeitgeist der 60er berücksichtigen, denn wer kannte damals schon die Originalstimmen unserer zahlreichen Serienhelden? Praktisch wohl niemand aus der breiten Masse der Zuschauer. Und wie Du an dem treffenden Beispiel mit Charles Bronson selber belegt hast, paßt auch im Original die Stimme eines Schauspielers nicht immer zu seiner eigenen Körperstatur. Dennoch kräht kein Hahn danach, weil es eben nun mal diejenige Stimme ist, welche Mutter Natur für diese Person auswählte. Besetzte aber seinerzeit die deutsche Synchronisation jene Rollen nach eigenen Vorstellungen und Möglichkeiten, ist die Kritik heutzutage oftmals groß. Aber eben nur deshalb, weil wir inzwischen durch die vielen Silberlinge überhaupt entsprechende Vergleiche ziehen können.
Würdest Du die Originalstimme von Mark Goddard als Sergeant Chris Ballard nicht kennen, wäre Horst Raspe eben nicht die "lila Milchkuh", sondern einfach nur eine wunderbare Stimme, die auf Chris Ballard nicht schlechter oder besser paßt wie auf Slim Sherman. Ich kann Deine Kritik als Liebhaber von O-Fassungen natürlich nachvollziehen, akzeptiere ja selber keine Neu-Synchros oder inzwischen auf einigen Serien, die ich nur noch im Original gewohnt bin, gar keine deutsche Synchro mehr. Dennoch sollte man möglichst nicht in den Fehler verfallen und beide Sprachfassungen unmittelbar miteinander vergleichen, denn - wie schon so oft festgestellt - selbst die beste Synchro kann immer nur ein Kompromiß zum Original sein. Wenn ich persönlich etwas an der Synchro von "Kein Fall für FBI" bemängeln wollte, würde ich die beiden Stimmenwechsel nennen, welche das ZDF ausgerechnet bei Protagonisten der Reihe vornahm. In der 1.Staffel war es Lieutenant Jim Conway (Lee Farr), der zunächst von Christian Wulff, später dann von Michael Cramer eingesprochen wurde. Ein Unterschied in der Stimmlage, für den Deine "lila Milchkuh" durchaus angebracht wäre ;-) Der Stimmenwechsel bei Urula Thiess als Polizeireporterin Lisa Bonay fällt nicht weniger drastisch aus, selbst wenn sich meine Vermutung der beiden Sprecherinnen nicht bestätigen sollte, am Unterschied in der Akustik ändert dies ja nichts. Aber auch an dieser Kritik darf man eines nicht vergessen: Heute haben wir alle 59 ausgestrahlten Folgen auf DVD zur Verfügung und klicken auf der Fernbedienung mal rasch zur nächsten Episode über, damals lag zwischen den unterschiedlichen Synchronphasen jeweils rund ein Jahr. Bei der langen Zeitspanne fiel den meisten Zuschauern ein Stimmenwechsel kaum auf... Gruß Stahlnetz Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.12 18:05. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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