Nun schau - wer sich einen Hund vom Züchter holt und da vielleicht 1200 - 2000 Euro bezahlt, der möchte seinen Hund auch gerne auf Ausstellungen zeigen und einen Pokal mit nach Hause nehmen, auch wenn er nie züchten würde - die wenigsten wollen das. Ist aber ein Hund kastriert, kannst Du mit ihm auf keine Ausstellung mehr ...

Gegen Weglaufen kann man sehr wohl etwas machen - indem man ihn eben nicht frei laufen lässt, wenn Mädelsduft in der Luft liegt und das weiss man, wenn man seinen Hund kennt -

Ich hatte wie gesagt fast immer Rüden und keiner von denen - bis auf den, den ich noch habe und bei dem waren es gesundheitliche Gründe aber auch seine wachsende Aggresivität mit Geschlechtsreife. Das ist aber eine absolute Ausnahme und die hatte nichts mit läufigen Hündinnen zu tun. KEINER all der Rüden - und die waren meist über 50kg schwer - hat sich auffällig gezeigt, wurde nicht aggressiv und markierte auch nicht mehr als andere Hunde. Ich kenne kastrierte Rüden, die sich da wesentlich auffäliger verhalten, alles anpissen und ständig aufreiten - wobei das aufreiten bei Mensch und Tier nicht einmal etwas mit Geschlechtstrieb sondern mit Dominanzverhalten zu tun hat und das machen auch Hündinnen, das hat nichts mit Eiern zu tun.

Aggression beim wesensfesten, gut sozialisiertem Hund hat nichts mit seinen Hoden zu tun und eine Kastration sollte niemals als erzieherische Massnahme dienen. Da maches sich die Menschen aber verdammt einfach. Auch wenn das Krebsrisiko bei Rüden und Hündinnen durch Kastration vor der Geschlechtsreife bzw der ersten Läufigkeit erheblich sinken soll, so birgt die Kastration in so frühem Stadium wieder ganz andere Probleme - denn die Röhrenknochen zB wachsen bis zum Einschuss der Hormone - kommen die aber nicht, weil der Rüde vorher kstriert wurde, werden die Hunde unverhältnismässig gross und bekommen umso schneller Gelenkprobleme ...

Man kann Rüden auch anders in der Zeit der Läufigkeit auf andere Gedanken bringen, zB durch Mönchpffer oder AGNUS CASTUS .. der Name sagt es schon .. das bekamen die Mönche schon im Mittelalter als Tee, damit ihnen die Lust an der Lust verging .. hat bei meinen Hunden immer geholfen.

In wenigen Ausnahmen ist eine Kastration sicher sinnvoll - nämlich bei Blinden- und Behindertenhunden und bei Hütehunden. Bei allen anderen soll gefälligst der Mensch mehr Sorgfalt walten lassen und es sich nicht so einfach machen.

Vollnarkosen sind auch bei Hunden ein groses Risiko - ich selbst habe durch Vollnarkose 2 Hunde in 15 Jahren verloren, mein Bruder ebenfalls einen, im Bekannten und Freundeskreis kenne ich zahlreiche Fälle - auch wenn das Risiko in den letzten Jahren zurückgegangen ist so brauchen bestimmte Rassen auch sehr spezielle Narkosen - nicht alle Rassen vertragen Inhalationsnarkose, andere vertragen überhaupt keine Injektionsnarkose. Wie gesagt .. das ist auch sehr rassespezifisch, würde hier aber den Rahmen sprengen. Erst vor wenigen Tagen schrieb eine Bekannte, die auch eine Franz. Bulldogge hatte zum Tod ihrer nicht einmal 2jährigen Hündin

"Sie war 2 mal Läufig und hatte jedes Mal mit Entzündungen zu kämpfen. Darum entschlossen wir uns, sie kastrieren zu lassen. Die eigentliche OP hat sie auch überstanden, aber 2 Tage danach übergab sie sich nur noch, wollte nicht mehr fressen und nicht mehr trinken und hing schliesslich am Tropf. Nach 7 Tagen starb sie in der Klinik. Untersuchungen ergaben eine Unverträglichkeit des Narkosemittels, das zum Verschluss bzw Lähmungen bestimmter Adern im Hirn geführt hatte. Man sagte uns, dass das bei dieser Rasse leider häufig vorkommt"

Mein 11j Hund, der inzwischen verstorben ist, musste letztes Jahr im Januar zum CT und schmierte schon fast bei der Vornarkose ab, er musste sofort beatmet werden und wie man mir dann sagte, konnte sein Blut kaum gesättigt werden. Eine OP war ausgeschlossen, er hätte die Narkose lt Chirurgin nicht überlebt ...
Und da soll man einen Hund kastrieren lassen, weil die Besitzer zu bequem sind, auf den Hund aufzupassen?