Also dass sich ein Roman wie in diesem Fall der sehr komplexe krimi "Der nasse Fisch"nur in wenigen Handlungssträngen verfilmen kann und anderes dazuerfindet, ok - aber das Romanfiguren so total verändert werden, dass finde ich schon sehr verstörend und einfach nur doof - denn wer sich aufgrund des Films für die Bücher interessiert, muss total umlernen.,
Da ist z.B. Charlotte, im Film eine kleine Aushilfstippse im Präsidium, die sich abends im Nachtclub als Hure das Gehalt aufbessert und genau dort von Oberkommisar Böhm als Freier beehrt wird . denn er leitet die Sittenpolizei, scheint ein zwielichtiger Bulle zu sein und erpresst nun die Charlotte, die nur Volksschulabschluss hat, die ja unbedingt zur Polizei will und die bittet ihn dann auch immer mal wieder um Gefälligkeiten, wie ein blütenreines Führungszeugnis für ihre Bewerbung ..
Im Roman aber ist Charlotte Ritter das hier:
(Quelle [
www.gereonrath.de])
Von Freunden und Kollegen „Charly“ genannt. Juristin. Geboren am 23. Oktober 1907 in Berlin-Moabit. Besuchte die 206. Gemeindeschule in Moabit, ab 1917 das X. Städtische Lyzeum (später Kleist-Lyzeum). Nach dem Abitur beginnt sie 1927 ein Jurastudium an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Lebt mit ihrer Freundin Greta Overbeck in einer Wohnung in der Spenerstraße in Moabit, was einige Nachbarn misstrauisch beobachten. Um ihr Studium zu finanzieren arbeitete Charly zeitweise als Stenotypistin in der Inspektion A, wird dort auch bei Ermittlungen eingesetzt. In der Mordinspektion lernt sie auch Gereon Rath kennen, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt — bis sie die weniger angenehmen Seiten seines Charakters kennenlernt. Seit es die ersten Frauen bei der Berliner Kriminalpolizei gibt, ist es ihr Berufswunsch, einmal als Kriminalbeamtin zu arbeiten. Zunächst aber muss sie ihren juristischen Vorbereitungsdienst im Amtsgericht Lichtenberg absolvieren.
schon ein ziemlicher Unterschied ..und dann kommen wir auch schon zu Grete, ihrer Freundin. Im Film treffen die zwei sich zufällig in der Stadt, Grete, völlig verarmt und obdachlos und Charlotte will das schüchterne Mädchen auch im Bordell unterbringen. Die hat aber Angst, da sie eine grosse Narbe auf dem Bauch hat ..
im Roman wohnen die beiden Frauen zusammen in einer WG ...
Quelle: selbe Website wie oben:
Greta Overbeck
Germanistikstudentin. Geboren 1907 in Hamburg als Tochter eines deutschen Ingenieurs und einer schwedischen Schauspielerin. Nach dem Krieg zieht die Familie Overbeck nach Berlin, und Greta besucht das Kleist-Lyzeum in Moabit, wo sie Charlotte Ritter kennenlernt und sich mit ihr anfreundet. Als ihre Eltern Berlin wieder verlassen, bleibt Greta, die mittlerweile an der Friedrich-Wilhelms-Unsiversität ein Studium aufgenommen hat, und bezieht eine Wohnung in der Spenerstraße, in die dann auch Charly einzieht. Der Vermieter toleriert die ungewöhnliche Zweckgemeinschaft; die Nachbarn im Haus sehen das teilweise anders, vor allem, wenn die Damenwohngemeinschaft Herrenbesuch erhält.
Ebenso der kriminalassistent Gräf, der im Dienst eher schüchtern, aber sehr klug und wissbegierig ist und der am Abend als Transe sehr selbstgewusst in einem Nachtclub die Queen mimt. 1929 hatte der noch keine Ambitionen für die Politische Polizei. Dass er schwul ist, wird erst 2 Romane später ein Thema, als Rath längst verheiratet ist und zufällig morgens bei Gräf vorbeifährt und da hängt eine SS Uniform an der Garderobe und ein grosser bloder junger Mann kommt nackt aus dem Bad .. Gereon Rath kann mit Schwulen nichts anfangen und diese neue erkenntnis bedeutet den Bruch in der Freunbdschaft , die die beiden verbindet.
Aus genannter Quelle:
Reinhold Gräf
Geboren am 19. Januar 1906 in Treptow. Nach seiner Schullaufbahn geht Gräf zur Polizeischule in Eiche bei Potsdam, arbeitet seit März 1927 als Kriminalassistent bei der Kriminalpolizei, zunächst im Polizeiamt Kreuzberg, seit Juni 1928 in der Inspektion A am Alexanderplatz. Im Juni 1929 Beförderung zum Kriminalsekretär, eine Beförderung, die er einem Einsatz mit Gereon Rath verdankt. Für Rath ist Gräf so etwas wie ein Freund, jedenfalls der einzige Kollege, mit dem er ab und zu ein Bier trinken geht — und das dann meist bei Schorsch im Nassen Dreieck in der Skalitzer Straße. Reinhold Gräf lebt in der Nähe des Schlesischen Tores, zieht aber später in die alte Kreuzberger Wohnung von Gereon Rath.
wenn Charaktere so total umgekrempelt werden .... was dramaturgisch völlig unhnötig ist, finde zumindest ich das sehr ärgerlich ...