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Re: Quoten: "Bares für Rares"-Primetime-Special stark, "The Voice of Germany" mit Staffelrekord
Du hast völlig Recht Lobotoyour, da will ich gar nix gegen sagen.
Ich habe auch nichts gegen Kommerz und das Musiker gut verdienen wenn sie gute Musik machen. Mir ging es aber um die stagnierende Entwicklung. Schau doch mal was in den 30 Jahren von 1960 bin 1990 entstanden ist: Vom Rock'n'Roll zum Beat und verschiedenen Rockstilen die sich dann weiter entwickelten, Hardrock zum Metal z.B. der in den 70ern und 80ern zu so vielen völlig verschiedenen Richtungen führte. Oi und Punk als Antwort auf die nun etablierten und gesellschaftlich anerkannten Rockgötter die in den 70ern irgendwo weit entrückt Stadionkonzerte gaben. Paralell enstand auch auf der Pop-Seite Neues: aus Soul und Funk Disco, Electro-Pop, House, EBM... bis hin zu Hip Hop. Vergleiche mal die Musikszene von 1960 und 1990 - ein Riesenunterschied! Und seit den (fast) 30 Jahren seit 1990? Da fallen mir jetzt eigentlich nur Techno und Grunge in den 90ern ein, am großen Metal-Baum kamen noch einige Zweiglein hinzu und es gab eine Entwicklung in der Countrymusik. Das wars denn aber auch, wenn ich etwas vergessen habe ist es mir nicht im Kopf hängengeblieben! Natürlich gibt es Heute eine große Vielfalt aber nichts wirklich Neues, das sind alles Variationen bereits vorhandener Stile. Und an diesem Stillstand hat die Musikindustrie schon einen Anteil weil sie nicht mehr wie vor 50 Jahren auf rollende Züge aufspringt um daran zu verdienen und so die Züge pusht und antreibt, sondern diese Züge heute selbst herstellt oder die alten immer wieder im Kreis fahren läßt. Dadurch fällt leider ein wichtiger Entwicklungs-Faktor weg. Aber diese künstliche Bedarfsoptimierung ist natürlich nicht der einzige Grund. Die ständige Verfügbarkeit von praktisch allem durch das Internet hast du schon angesprochen... Eine Lawine von zum Teil wirklich entsetzlichem Schrott eben weil es relativ einfach ist ein Lied aufzunehmen und zu verbreiten. Heute musst du erst einmal 100 Bibis und Veysels wegräumen um darunter vielleicht eine Annett Louisan oder einen Paul Roland zu finden. Vor 50 Jahren hat das richtig Geld gekostet eine Platte zu machen und die Radiosender dazu zu bringen sie auch zu spielen. Dazu kommt noch das zu viele Leute mit Bibi und Veysel wie mit Klamotten für 1 Euro zufrieden sind. Viele Musikstile entstanden auch als Ausdruck gesellschaftlicher Mißstände: Blues Beat Punk Hip-Hop, das haben die heutigen Staatenlenker wesentlich besser unter Kontrolle. So ein staatsgefährdendes Massenevent wie 1968 wäre heute nicht mehr möglich denke ich. Also irgendwie bin ich mit der Gesamtsituation unzufrieden Alda...
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