Wirbel um ProSieben-Gesicht Thore Schölermann: Der 32-jährige Moderator des täglichen Magazins "taff" hat sich sowohl eine Rüge seines Haussenders als auch eine Beschwerde bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg eingehandelt.
Was war passiert? In der vergangenen Woche zeigte "taff" einen Bericht über Jungwähler, den Schölermann mit dem Aufruf an die Zuschauer abnahm, auf jeden Fall wählen zu gehen. Die folgende Einschränkung "aber nicht die AfD" sorgte bei Parteianhängern erwartungsgemäß für Unmut und zog eine entsprechende Beschwerde nach sich. Eine MABB-Sprecherin teilte der Bild-Zeitung mit, dass der Fall aktuell geprüft werde und daher keine Bewertung abgegeben werden könne.
Dennoch: "Ganz grundsätzlich können wir aber sagen, dass Aussagen eines Moderators im Rahmen eines Lifestyle-Magazins unter den Schutz der Meinungsfreiheit fallen." Darüber hinaus soll seitens ProSieben eine Rüge gegen ihn ausgesprochen worden sein.
In einem zweieinhalbminütigen Video auf seiner Facebook-Seite bat Schölermann indes um Entschuldigung. Er habe in dieser Situation seine "Neutralität als Moderator verloren" und seine persönliche Meinung kundgetan, die "nicht im Namen von ProSieben oder 'taff'" gestanden habe.
In seinem Statement unterstrich er jedoch erneut seine Kritik an der AfD: "Die Leute sollten sich nicht von ungehemmter rechter Propaganda verführen lassen und stark überlegen, ob sie sich mit Leuten in ein Netz setzen wollen und damit die Zukunft eines tollen Landes riskieren wollen und wir uns in der ganzen Welt ekelig darstellen und in Zeiten zurückfallen, über die wir eigentlich froh sind, dass wir sie überwunden haben." Gleichzeitig sei er bereit, jeden Shitstorm in Kauf zu nehmen, den diese Äußerungen möglicherweise nach sich ziehen. Schon nach seiner On-Air- Aussage war er in den sozialen Medien als "Volksverräter" und "Feind des deutschen Vaterlands" beschimpft worden.
Das komplette Facebook-Video von Thore Schölermann
18.09.2017 - Dennis Braun/TV Wunschliste
Bild: ProSieben/Sat.1/Richard Hübner