Nachdem die ersten drei Folgen der neuen ARD-Miniserie "Charité" auf fantastische Reichweiten von um die acht Millionen Zuschauer gekommen waren, musste man in dieser Woche erstmals einen kräftigeren Zuschauerverlust hinnehmen - wenngleich man angesichts 6,82 Millionen Zuschauern und 21,6 Prozent allenfalls von Jammern auf hohem Niveau sprechen kann. Damit war selbstverständlich der eindeutige Tagessieg verbunden; auch in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen mischte man vorne mit und setzte sich beispielsweise gegen ProSieben und Sat.1 durch. 1,17 Millionen Zuschauer sorgten hier für richtig gute 11,7 Prozent.

Der Dauerbrenner "In aller Freundschaft" fiel im Anschluss zwar auf insgesamt 5,57 Millionen Zuschauer und 17,6 Prozent, damit lag man allerdings noch immer deutlich vor allen anderen Sendungen der Konkurrenz. Bei den Jüngeren standen ordentliche 7,4 Prozent zu Buche. Am späten Abend überzeugte zudem die Bundesliga-"Sportschau" mit 3,56 Millionen Gesamtzuschauern und 19,1 Prozent sowie tollen 11,3 Prozent bei den Werberelevanten.

Das ZDF hatte unterdessen vor allem zum Start in den Abend mit großen Problemen zu kämpfen. Die vierte Folge der "ZDFzeit"-Doku "Das Jahrhunderthaus" mit Michael Kessler ging mit nur 1,99 Millionen Zuschauern und 6,3 Prozent völlig unter. Aus der Zielgruppe waren auch nur 440.000 dabei, die mauen 4,4 Prozent entsprachen. Während sich anschließend "Frontal21" genauso schwer tat, steigerte sich das "heute journal" dann deutlich auf 3,65 Millionen Zuschauer und 12,8 Prozent. Für "Die Anstalt" blieben ab 22.15 Uhr noch 2,17 Millionen Menschen dran, womit unspektakuläre 10,3 Prozent erzielt wurden. Bei den Jüngeren sah es mit 6,6 Prozent dafür ganz solide aus.

Einen klaren Zielgruppensieger gab es am Dienstagabend nicht. Letztlich setzte sich eine alte Folge von "Bones - Die Knochenjägerin" bei RTL mit 1,23 Millionen Zuschauern und 12,2 Prozent an die Spitze. Mit insgesamt 2,33 Millionen Zuschauern platzierte man sich sogar deutlich vorm ZDF. Eine weitere Folge fiel auf etwas schwächere 11,9 Prozent, bevor "CSI" mit 11,3 Prozent weiter an Boden verlor.

Platz zwei ging knapp ans Erste, wobei Sat.1 dem öffentlich-rechtlichen Sender dicht auf den Fersen war. Dort überzeugte das Drama "Nackt. Das Netz vergisst nie." mit 1,14 Millionen werberelevanten Zusehern und 11,3 Prozent, wobei es für eine Erstausstrahlung durchaus noch etwas besser hätte laufen können. Die Gesamtzuschauerzahl lag mit 2,60 Millionen Zuschauern und 8,4 Prozent sogar deutlich höher als die von RTL und ZDF. Das thematische passende "akte 20.17 spezial" fiel mit 640.000 Zuschauern und 9,4 Prozent in der Zielgruppe zwar in die Einstelligkeit, lief aber um einiges besser als die regulären Ausgaben der vergangenen Wochen.

Für ProSieben war es dagegen ein Abend zum Vergessen: Schon eine neue Folge der "Simpsons" musste sich zur besten Sendezeit mit 860.000 Zielgruppen-Zuschauern und schwachen 8,9 Prozent zufriedengeben, ehe drei Wiederholungen bei ebenfalls unbefriedigenden Marktanteilen zwischen 8,2 und 9,5 Prozent hängen blieben. "Circus HalliGalli" sorgte mit 520.000 Zuschauern und miesen 7,3 Prozent trotz des Besuchs durch Thomas Gottschalk für den Tiefpunkt des Abends und schrammte nur knapp an einem neuen Allzeittief vorbei. Angesichts dieses Vorlaufs braucht man sich in Unterföhring auch nicht über die schlechten Werte für die zweite Staffel von "Empire" wundern: Die ersten beiden Folgen versagten auf dem späten Sendeplatz nach 23.00 Uhr mit lediglich 7,7 und 9,1 Prozent - nicht einmal 400.000 junge Zuschauer saßen da noch vorm Fernseher.

Sehr ordentlich, wenn auch etwas schwächer als in der Vorwoche, verabschiedeten sich die "Ewigen Helden" bei VOX. Das Finale der zweiten Staffel kam auf 760.000 junge Zuschauer, womit gute 8,2 Prozent auf der Uhr standen. Die Verlängerung um eine dritte Staffel hat die Eigenproduktion in den vergangenen Wochen jedenfalls eindeutig gerechtfertigt. "Goodbye Deutschland!" steigerte sich zu später Stunde sogar noch auf hervorragende 9,5 Prozent.

Die zweite Ausgabe der "Hitrekorde" bei RTL II, wo es diesmal um die "Champions der 2000er" ging, lockte indes kaum einen Hund hinterm Ofen hervor: Mit lediglich 260.000 Zielgruppen-Zuschauern und sehr schlechten 3,0 Prozent empfiehlt sich die Mischung aus Nostalgie- und Spielshow nicht wirklich für eine Fortsetzung. Umso überraschender, dass sich der Neustart "Was kann ich?" um 23.25 Uhr plötzlich auf gute 5,6 Prozent steigerte. 220.000 Menschen und damit kaum weniger als zur besten Sendezeit zählte die Panelshow noch. "Rosins Restaurants" erzielte bei kabel eins mit einer neuen Folge derweil gute 5,6 Prozent bei 570.000 Zuschauern, wovon auch das anschließende "K1 Magazin" profitierte. Der Marktanteil stieg auf noch bessere 6,8 Prozent bei 480.000 Zuschauern.

05.04.2017 - Dennis Braun/wunschliste.de
Bild: ARD/Nik Konietzny

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