Auf einer Skala von 1 – 10 eine drei. Warum: Unterhaltsam, aber zu lang, daher anstrengend. Eine Sendestrecke von 20.15 Uhr bis 23.00 Uhr zu bestreiten ist sportlich. Das Publikum so lange bei der Stange halten zu wollen, zeugt von einem hohen Anspruch, dem das Programm nicht gerecht wurde. Bei Licht betrachtet, war da zu viel Schatten: Tierdressur? Ein total verbeulter Hut. Was war daran originell? Pantomime? Der Grimassenschneider hätte in einer 60er-Jahre-Klamotte an der Seite von Hans Clarin und Gunther Philipp sicher eine gute Figur gemacht, aber heute in einer Primetime-Show? Das gilt auch für die Schweden auf dem Schleuderbrett. Sympathisch und akrobatisch, aber Supertalent? Wohl kaum. Dann die Verlierer: Das Konzept, immer ein paar Kandidaten zum Dorftrottel zu machen, generiert sichere Lacher, aber auch ein ungutes Gefühl. Das ist unseriös und letztlich Verar…, denn diese Teilnehmer haben von Beginn an keine Chance. Originell war gleich die erste Nummer: Zwei Nackte mit Bratpfannen vollführen urkomische Verrenkungen. Das hatte was. Originell auch die Schweizer Halloween-Truppe am Barren. Zu Recht drückte Dieter Bohlen den Goldenen Buzzer nach dem Vortrag von Alessio. Der hat Potenzial. Am nervigsten war die Eislaufmutter, die ihren Fünfjährigen auf die Bühne schleppt. Dass die Jury dem Steppke auch noch einredet, er gehöre auf die Bühne ist unverantwortlich. Der Kleine sang "Papa où t'es" (Papa, wo bist du?). Das fragt man sich in der Tat.