Im Herbst soll die neue "Qualitätsserie" aus dem Hause UFA Fiction bei RTL anlaufen, aber schon Mitte Juni kamen die US-Fernsehzuschauer in den Genuss von "Deutschland 83". Es ist das erste Mal überhaupt, dass eine deutsche TV-Serie regulär auf einem amerikanischen Sender zu sehen ist, nämlich bei SundanceTV, seit einiger Zeit auch international bekannt für anspruchsvolle Serien wie "Rectify" oder "Top of the Lake".

Angesiedelt ist die Serie in einer der spannendsten Perioden der deutschen Geschichte: in der Hochzeit des Kalten Kriegs zwischen den Westmächten und den Staaten des Warschauer Pakts. Jonas Nay ("Homevideo") spielt den jungen DDR-Bürger, der von seiner Tante angeworben wird, für die Stasi als Spion in den Westen zu gehen. Ausgerechnet bei der Bundeswehr soll er sich einschleichen, um Informationen über den Klassenfeind zusammenzutragen.

Nach der US-Premiere ist die Serie von den dortigen Kritikern sehr wohlwollend aufgenommen worden. Die Zuschauerzahlen konnten sich zur zweiten Folge von 66.000 auf 74.000 steigern, was für den kleinen Kabelsender SundanceTV recht gut ist und auf einem Niveau mit dem eigenproduzierten Drama "Rectify" liegt. Abzuwarten bleibt, ob auch die deutschen RTL-Zuschauer im Herbst bereit sein werden, der Serie eine Chance zu geben, die offenbar deutlich ambitionierter daherkommt als die üblichen Eigenproduktionen des Privatsenders.

Unser Rezensent hatte bereits im Januar auf der Berlinale Gelegenheit, die ersten beiden Folgen zu sehen und verrät in unserer ausführlichen Kritik, ob die Vorschusslorbeeren berechtigt sind.

Zur TV-Kritik zu "Deutschland 83"

29.06.2015 - Marcus Kirzynowski/wunschliste.de
Bild: RTL / UFA Fiction

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