|
Serienpreview: "Tyrant"
Die Erwartungen an "Tyrant" waren aufgrund des beteiligten Personals hinter der Kamera sehr hoch: Das neue FX-Drama ist ein Gemeinschaftswerk der "Homeland"-Produzenten Gideon Raff und Howard Gordon. Von Raff stammt "Hatufim - In der Hand des Feindes", die israelische Originalserie, die "24"-Schöpfer Gordon später zur US-Adaption "Homeland" inspirierte. Mit Ang Lee ("Tiger & Dragon") wurde zudem ein Star-Regisseur für den Pilotfilm engagiert. Doch hinter den Kulissen brodelte es vor und während der Dreharbeiten gewaltig: Zuerst stieg Ang Lee aus. Er wurde durch "Harry Potter"-Regisseur David Yates ersetzt. Danach verabschiedete sich Gideon Raff, der Ideengeber, nachdem er sich offenbar mit Howard Gordon bezüglich der grundsätzlichen Ausrichtung der Serie überworfen hatte. Mit einer ersten Schnittfassung des Piloten zeigte sich dann der ausstrahlende Sender FX nicht einverstanden. "Tyrant" begleitet eine US-amerikanische Familie während ihres Aufenthalts in einem (fiktiven) Staat im Nahen Osten. Familienvater Bassam 'Barry' Al Fayeed (Adam Rayner), einer von zwei ungleichen Söhnes des hiesigen Diktators, hatte seiner Heimat vor etlichen Jahren den Rücken gekehrt, um in den USA zu heiraten und zu einem demokratisch gesinnten Mitglied der Gesellschaft zu werden. Zur Hochzeit eines Familienmitglieds kehrt er nun nach langer Zeit zurück, gemeinsam mit seiner Ehefrau Molly (Jennifer Finnigan) und den beiden Kindern. Während seine US-Familie die Reise (zunächst) als spannenden Trip betrachtet, wird Barry wieder mit den familiären und innenpolitischen Konflikten konfrontiert, die er bereits aus seiner Jugend kennt. Zudem stehen Folter und Vergewaltigungen in seinem Heimatland noch immer auf der Tagesordnung. Zur TV-Premiere Ende Juni gab es in den US-Medien viel Kritik an "Tyrant", die sich insbesondere am klischeereichen Bild über den Nahen Osten entlud oder auch an der Tatsache, dass für die Hauptrolle ein Brite engagiert wurde, weil sich angeblich kein geeigneter Darsteller mit passender ethnischer Abstammung fand. Howard Gordon startete inzwischen einen halbherzigen Versuch, sich von "Tyrant" zu distanzieren, indem er Journalisten mitteilte, er sei lediglich ein "Geburtshelfer" für die Serie gewesen - obwohl er die Serie gemeinsam mit Showrunner Craig Wright (weiter-)entwickelte. Zu guter Letzt kam den Produzenten inmitten der Dreharbeiten zur ersten Staffel ihr Drehort Tel Aviv abhanden. Wegen der politischen Lage in Israel muss umdisponiert werden. Gedreht werden die letzten beiden Episoden nun in der Türkei. Zur TV-Kritik: "Tyrant" 28.07.2014 - Michael Brandes/wunschliste.de Bild: Fox21/FX [www.wunschliste.de]
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|