|
Reinhold Beckmann erhält Primetime-Sendung im Ersten
Als Dankeschön für seinen mehr oder weniger freiwilligen Rückzug aus der fünfköpfigen ARD-Talkshowriege soll Reinhold Beckmann im kommenden Jahr ein eigenes Primetime-Format im Ersten erhalten. Das berichtet der Spiegel in einer Vorabmeldung. Der NDR habe entsprechende Informationen zur neuen Reihe bestätigt. Mit seiner Sendung, die derzeit unter dem Arbeitstitel "#Beckmann" gehandelt wird, soll der Moderator in die neue "Montagscheck"-Programmschiene integriert werden. Am 25. August startet das Erste jene "große Verbraucheroffensive", in deren Rahmen montags um 20.15 Uhr eine ganze Handvoll neuer "Check"-Formate an den Start gehen (wunschliste.de berichtete). Laut Spiegel handelt es sich bei "#Beckmann" um eine regelmäßige Reportagesendung mit dem Namensgeber als Presenter. Zehn Ausgaben pro Jahr seien geplant. In der Regel werde das Thema sechs bis acht Wochen vor Ausstrahlung feststehen. Beckmann könne aber auch kurzfristig zu einem aktuellen Thema einen Film vorlegen. Unter den ARD-Chefredakteuren soll die neue Reihe nicht ganz umstritten sein. Befürchtet werde, der Talker könne die Reportage passagenweise zur Gesprächsshow umfunktionieren. Beckmann hat allerdings für die ARD zuvor schon mehrere Porträts begeisteuert, unter anderem von Helmut Schmidt. Die ARD-Gremien müssen noch grünes Licht für "#Beckmann" geben. Im Mai 2013 hatte Beckmann in der Diskussion um die vielen Polit-Talkshows im Ersten freiwillig das Handtuch geworfen und angekündigt, seinen "Beckmann"-Talk nicht über den bis Ende 2014 laufenden Vertrag hinaus fortzusetzen. Als quotenschwächster ARD-Talker kam er damit vermutlich einer Absetzung zuvor. Seit der Verpflichtung von Günther Jauch verfügt Das Erste über fünf Polittalks. Seitdem hagelte es Kritik an der monokulturellen Programmausrichtung, zumal der Neuzugang ein Gerangel um Sendeplätze ausgelöst hatte und die fünf Redaktionen permanent um Talkshowthemen und -gäste konkurrieren. Während "Beckmann" eingestellt wird, bleiben Günther Jauch, Frank Plasberg, Sandra Maischberger und Anne Will auch im kommenden Jahr weiter auf Sendung. NDR und WDR stellen somit künftig jeweils zwei der vier Polittalks. Einem Vorschlag des BR-Rundfunkrats, mindestens zwei Talks aus dem Programm zu nehmen und die frei gewordenen Sendeplätze mit einer breiteren Genrevielfalt zu bestücken, waren die ARD-Intendanten letztlich nicht gefolgt. Der "Beckmann"-Sendeplatz soll künftig mit Comedy- und Satireformaten bestückt werden. 20.07.2014 - Michael Brandes/wunschliste.de Bild: NDR/Morris Mac Matzen [www.wunschliste.de]
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|