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Re: Das Aus für Stern- und Spiegel-TV?
Das von n-tv produzierte Nachtjournal, Spiegel TV und Stern TV sind die wenigen journalistischen Aushängeschilder, die RTL noch hat und die es auch dringend braucht, um im Mediendiskurs zumindest noch eine untergeordnete Rolle zu spielen. Fallen sie weg, ist das Rennommee bald ganz im Keller.
Je mehr RTL zum Schmuddelsender verkam, umso schlechter wurde die Presse, bis zu guter Letzt kaum noch eine Publikation von der einstigen Zuschauerbastion Kenntnis nahm - es sei denn zu Zeiten des alljährlich wiederkehrenden Kakerlaken-Gourmetcamps. Und je weniger sich die Medienöffentlichkeit für den Sender interessierte, umso stärker purzelten die Quoten. Bleiben als einziger Hoffnungsschimmer noch Jauchs Millionenquiz und eine Hand voll US-Serien, aber erstere nutzt sich von Jahr zu Jahr mehr ab und letztere werden immer öfter via Sky oder übers Internet bezogen. Wenn man bedenkt, dass die großen Privatsender RTL und Sat1 Ende der 9er-Jahre noch Unsummen für eigenproduzierte Serien und Fernsehfilme ausgaben und dennoch satte Gewinne einstrichen, ist der Verfall des deutschen Kommerzfernsehens mehr als offensichtlich. Einige strategische Fehlentscheidungen und eine gnadenlos um sich greifende Billig-Soap-Kultur mit brülleprobtem Dillettantenensemble führen den einst so stolzen Qotenkönig langsam aber sicher in die einst vom Tochtersender RTL2 beanspruchte Trash-Nische, in der es nicht mehr viel zu holen gibt, die aber immerhin ein überschaubares Zuschauerklientel bindet. Das Pay-TV-Imperium Sky reibt sich die Hände. Der Blick nach Amerika beweist, dass es auch anders geht: Dort wird mit massenhaft hochwertigen Serien gutes Geld verdient, während kleinere Kabelkanäle den Reality-Hype auf die Spitze treiben. 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.14 17:04.
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