[UPDATE] Gegenüber DWDL bestätigte Ollie Weiberg, Geschäftsführer von Meta Productions, die von Sat.1 geforderten eidesstattlichen Versicherungen bezüglich der Unbedenklichkeit der Sendungen "Lange Undercover" und "Akte" abgegeben zu haben. In Zukunft wolle das Unternehmen zudem "noch viel akribischer prüfen, ob unsere vorgegebenen hohen Standards und Überprüfungsmechanismen von Recherche über Dreh bis zum Schnitt - von allen an der Produktion Beteiligten - eingehalten werden."

[ZUVOR] Ist die neue Sat.1-Reportagereihe "Lange Undercover" nur ein Fake? Nach massiven Vorwürfen hat der Privatsender das Format bereits in dieser Woche kurzfristig aus dem Programm genommen und droht Ulrich Meyer und seinem Unternehmen Meta Productions nun sogar indirekt mit einer Aufkündigung der langjährigen Zusammenarbeit.

"Lange Undercover" war vermutlich als Antwort auf den RTL-Erfolg "Team Wallraff - Reporter undercover" gedacht. Seit Anfang Mai begab sich Reporter Daniel Lange auf Undercover-Missionen, um Missstände vielfältiger Art aufzudecken. Sechs Folgen sollten dienstags um 23.15 Uhr laufen, allerdings nahm Sat.1 den für diese Woche geplanten Report zum Thema "Tiersex-Mafia" ohne Angabe von Gründen aus dem Programm.

Eine Sat.1-Sprecherin erklärte dazu gegenüber dem Medienmagazin DWDL: "Wir haben am Wochenende Hinweise auf eine mögliche Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht in einer 'Lange Undercover'-Sendung erhalten und sofort reagiert, in dem wir die restlichen zwei Sendungen von 'Lange Undercover' aus dem Programm genommen und den Produzenten zur lückenlosen Aufklärung der Vorwürfe aufgefordert haben." Konkret steht der Vorwurf im Raum, dass einzelne Szenen nachgedreht oder komplett gestellt sein könnten - möglicherweise wurden zu diesem Zweck sogar Protagonisten gegen Bezahlung engagiert.

Ollie Weiberg, Geschäftsführer von Meta Productions, teilte auf Anfrage von DWDL mit, es sei "ein Fehler in der Zusammenfassung einer Situation in der Folge 'Jagt die Schleppermafia' unterlaufen". Zur Zeit arbeite man "mit Hochdruck daran, mögliche weitere Schwächen zu identifizieren". Weiberg räumt zwar, diese konkrete Episode betreffend, die Verletzung journalistischer Sorgfaltspflicht ein, beteuert aber die Authentizität der ausgestrahlten Fälle, die sorgfältig recherchiert worden seien.

Sat.1 hat die Produzenten nun "zur sofortigen Prüfung aller vergangenen und geplanten Beiträge aufgefordert" und bezieht dabei auch die von Meta Productions realisierten "Akte"-Formate ein, die seit vielen Jahren das Informationsangebot des Senders prägen. Bis Dienstag kommender Woche müssen die Produzenten eidesstattlich versichern, dass in den seit 1995 ausgestrahlten "Akte"-Formaten stets einwandfrei gearbeitet wurde. Falls nicht, steht die langjährige Zusammenarbeit des Senders mit Ulrich Meyer vermutlich vor dem Aus.

05.06.2014 - Michael Brandes/wunschliste.de
Bild: Sat.1

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