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ESC-Punktebilanz: Deutsche Jury votete Österreich nur auf Platz 11
Die fünf Mitglieder der deutschen "Eurovision Song Contest"-Jury haben sich offenbar in Kopenhagen richtig wohl gefühlt. Geschlossen voteten sie Dänemark auf Platz 1 und lieferten damit eine recht eigenwillige Form der Gastfreundschaft ab. Denn nirgendwo sonst, weder bei den Zuschauer- noch Fachjurys, kam der eher unauffällige dänische Beitrag so gut an. Zu jeweils 50 Prozent setzen sich die im Finale verkündeten Ländervotings aus den Stimmen der Zuschauer und der Fachjury zusammen. Die fünf deutschen Jury-Mitglieder (Madeline Juno, Jennifer Weist, Sido, Andreas Bourani und A&R-Manager Konrad Sommermeyer) erstellen dabei jeweils ein eigenes Ranking von Platz 1 bis 25, das später zum Juryvoting addiert wird. Große Unterschiede in ihrem Urteil gab es dabei nicht: Abgesehen von der Begeisterung für den dänischen Beitrag hatten alle die Niederlande, Polen und Finnland weit vorn. Für Conchita Wurst reichte es nur für Platz 11 im deutschen Juryvoting. Ganz anders sah das Ergebnis der deutschen Zuschauer aus: Hier lag Österreich vor Niederlande und Polen. Überraschend gut kam auch der russische Beitrag an, der auf Platz 5 landete. Die Jury-Lieblinge aus Dänemark belegten nur Platz 10, womit die deutschen Fans im internationalen Trend lagen. Einig waren sich Jury und Zuschauer beim Verzicht auf Schützenhilfe für Ralph Siegel. Sein für San Marino komponierter Song lag bei den Fans auf Platz 22, bei der Jury war er sogar Schlusslicht. In anderen Teilnehmerländern war die Uneinigkeit zwischen Jury und Zuschauern allerdings noch größer. Die britische Jury etwa votete Polen, die Nr. 1 der britischen Grand-Prix-Fans, auf den letzten Platz und bugsierte den Beitrag somit aus der Punkteskala. Conchita Wurst wiederum hat ihren Sieg vor allem dem bemerkenswert einheitlichen Zuschauervoting in nahezu allen Ländern zu verdanken. Dabei kam ihr Song in West- wie Osteuropa ähnlich gut an. Die Zuschauer aus Russland und Aserbaidschan voteten sie beispielsweise auf den dritten Platz, die Armenier auf den zweiten Platz. Ein detaillierter Blick in die Votingtabellen zeigt allerdings auch deutliche Animositäten zwischen einzelnen Ländern. Die oft beklagten nachbarschaftlichen Verhältnisse können zwar einige zusätzliche Punkte bringen, allerdings auch das Gegenteil bewirken. So setzten sowohl die Zuschauer als auch die Fachjury Armeniens das ungeliebte Aserbaidschan auf den letzten Platz - was allerdings auf Gegenseitigkeit beruhte. Das deutsche Televoting: 1. Österreich: Conchita Wurst 2. Niederlande: The Common Linnets 3. Polen: Donatan & Cleo 4. Griechenland: Freaky Fortune feat. Risky Kidd 5. Russland: Tolmachevy Sisters 6. Armenien: Aram Mp3 7. Schweiz: Sebalter 8. Island: Pollapönk 9. Norwegen: Carl Espen 10. Dänemark: Basim 11. Malta: Firelight 12. Finnland: Softengine 13. Spanien: Ruth Lorenzo 14. Ukraine: Maria Yaremchuk 15. Ungarn: András Kállay-Saunders 16. Schweden: Sanna Nielsen 17. Rumänien: Paula Seling & Ovi 18. Italien: Emma Marrone 19. Großbritannien: Molly Smitten-Downes 20. Frankreich: Twin Twin 21. Weißrussland: Teo 22. San Marino: Valentina Monetta 23. Slowenien: Tinkara Kovac 24. Montenegro: Sergej Cetkovic 25. Aserbaidschan: Dilara Kazimova Das deutsche Juryvoting (Gesamt): 1. Dänemark: Basim 2. Niederlande: The Common Linnets 3. Finnland: Softengine 4. Polen: Donatan & Cleo 5. Norwegen: Carl Espen 6. Armenien: Aram Mp3 7. Schweden: Sanna Nielsen 8. Großbritannien: Molly Smitten-Downes 9. Aserbaidschan: Dilara Kazimova 10. Spanien: Ruth Lorenzo 11. Österreich: Conchita Wurst 12. Schweiz: Sebalter 13. Malta: Firelight 14. Island: Pollapönk 15. Italien: Emma Marrone 16. Rumänien: Paula Seling & Ovi 17. Ungarn: András Kállay-Saunders 18. Ukraine: Maria Yaremchuk 19. Russland: Tolmachevy Sisters 20. Frankreich: Twin Twin 21. Slowenien: Tinkara Kovac 22. Griechenland: Freaky Fortune feat. Risky Kidd 23. Weißrussland: Teo 24. Montenegro: Sergej Cetkovic 25. San Marino: Valentina Monetta Die Jury-Einzelvotings (Top 5): Jennifer Weist: 1. Dänemark 2. Niederlande 3. Norwegen 4. Finnland 5. Armenien Madeline Juno: 1. Dänemark 2. Finnland 3. Niederlande 4. Polen 5. Schweiz Konrad Sommermeyer: 1. Dänemark 2. Niederlande 3. Finnland 4. Polen 5. Schweden Sido: 1. Dänemark 2. Niederlande 3. Norwegen 4. Armenien 5. Polen Andreas Bourani: 1. Dänemark 2. Niederlande 3. Polen 4. Aserbaidschan 5. Finnland Deutsche Gesamtvoting (je 50% Jury- und Zuschauerstimmen): 1. Niederlande - 12 Points 2. Polen - 10 Points 3. Dänemark - 8 Points 4. Österreich - 7 Points 5. Armenien - 6 Points 6. Norwegen - 5 Points 7. Finnland - 4 Points 8. Schweiz - 3 Points 9. Island - 2 Points 10. Spanien - 1 Point Zum Vergleich: Das Song Contest - Finalergebnis: 1. Österreich: Conchita Wurst 2. Niederlande: The Common Linnets 3. Schweden: Sanna Nielsen 4. Armenien: Aram Mp3 5. Ungarn: András Kállay-Saunders 6. Ukraine: Maria Yaremchuk 7. Russland: Tolmachevy Sisters 8. Norwegen: Carl Espen 9. Dänemark: Basim 10. Spanien: Ruth Lorenzo 11. Finnland: Softengine 12. Rumänien: Paula Seling & Ovi 13. Schweiz: Sebalter 14. Polen: Donatan & Cleo 15. Island: Pollapönk 16. Weißrussland: Teo 17. Großbritannien: Molly Smitten-Downes 18. Deutschland: Elaiza 19. Montenegro: Sergej Cetkovic 20. Griechenland: Freaky Fortune feat. Risky Kidd 21. Italien: Emma Marrone 22. Aserbaidschan: Dilara Kazimova 23. Malta: Firelight 24. San Marino: Valentina Monetta 25. Slowenien: Tinkara Kovac 26. Frankreich: Twin Twin Weitere Einzelergebnisse sind transparent gelistet auf der offiziellen Eurovision-Website. 11.05.2014 - Michael Brandes/wunschliste.de Bild: Eurovision [www.wunschliste.de]
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