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Programmdirektor Herres stellt Höhepunkte des ARD-Programms vor
Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, hat in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus einen Ausblick auf das Programm des kommenden Jahres gegeben. Demzufolge will der Sender künftig wieder mehr auf Spielfilme und Comedy setzen, aber auch Experimente wagen. "Wir bieten das anspruchsvollere und gehaltvollere Programm und setzen nicht ausschließlich auf Quote", kündigt Herres an. Zum Anspruchsvollen gehören die Themenabende, von deren Mix aus Spielfilmen und journalistischen Formaten der 56-jährige überzeugt ist. Dieser Weg soll bereits im November weiter gegangen werden, wenn die ARD zum 75. Geburtstag von Christiane Hörbiger den Film "Stiller Abschied" ausstrahlt und im Anschluss bei "Hart aber fair" eine begleitende Diskussion zum Thema Demenz veranstaltet. Weiterhin gibt es an vier von fünf Wochentagen Talkshows. Lediglich donnerstags setzt das Erste nach dem Abschied von "Beckmann" (wunschliste.de berichtete) künftig auf Comedy und Satire. Olli Dittrich habe "eine ganze Reihe von Ideen", mit ihm sei man "verlobt", so Herres. Ein Höhepunkt des kommenden Programmjahres soll die Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs werden, dessen Ausbruch sich 2014 zum hundertsten Mal jährt. "14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs" heißt ein vierteiliges Dokudrama, das die Ereignisse aus der Perspektive von Hausfrauen, Soldaten, Fabrikarbeiterinnen und Krankenschwestern erzählt. Zudem wird Katharina Schüttler in einem Spielfilm Clara Immerwahr portraitieren, deren Ehemann das im Ersten Weltkrieg eingesetzte Giftgas erfunden hat. "Alpenglühen" ist der Arbeitstitel eines experimentellen Projekts, bei dem sich renommierte Schauspieler wie Mario Adorf, Senta Berger, Michael Gwisdeck und Matthias Habich auf eine Produktion ohne Drehbuch einlassen. Kritische Worte hat Herres für die Konkurrenz übrig. "Das ZDF achtet derzeit stark auf maximale Einschaltquoten", bemängelt er die starke Präsenz vor allem von Krimis im Zweiten. Und an RTL passt dem Programmdirektor des Ersten nicht, dass der Privatsender die Öffentlich-Rechtlichen beim Poker um die Qualifikationsspiele für die Fußball-Weltmeisterschaft überboten hat (wunschliste.de berichtete). Das sei "schade, für die Fans", meint Herres zum Focus, wobei in diesem Punkt wohl eher die verletzte Eitelkeit aus dem ARD-Oberen spricht. 12.08.2013 - Jens Dehn/wunschliste.de Bild: WDR/Herby Sachs [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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