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Re: Unsere Mütter - Unsere Väter
War ja auch so. Es ist nicht so, als hätten "wir" Deutschen den Antisemitismus erfunden. Formen von Nationalsozialismus und Antisemitismus gab es überall in Europa. Ohne Deutschland Wahn in der Zeit relativieren zu wollen, muss man doch sagen, dass man in den Gebieten mit deutscher Besatzung auch sehr oft Helfer, Sympathisanten und eigene Strukturen vorfand, die man nutzen konnte.
Die Kneipe als Treffpunkt sowie das Foto habe ich von Beginn an als Dreh- und Angelpunkt der Geschichte betrachtet, auch um zu reflektieren, mit welchen Grundvoraussetzungen, Vorstellungen und Hoffnungen man in die Kriegszeit zog, und was dann am Ende daraus wurde. Was die Ambivalenz der Charaktere betrifft, so sind die Hauptfiguren eigentlich nie uneingeschränkt die Helden mit weißer Weste, sondern immer wenigstens an irgendeiner Stelle das ziemliche Gegenteil. Nach meiner Einschätzung wurden auch nur die klaren Nazis als völlig amoralisch charakterisiert, wie der braune Parteiträger (Gestapo?), der die Greta ausnutzt, oder dieser Mann vom Sicherheitsdienst in den besetzten Gebieten. Das finde ich eigentlich ganz interessant, weil man doch insgesamt vom klaren Gut/Böse-Schema abweichen wollte. Hier scheint dann aber doch eine Grenze erreicht zu sein, die man nicht zu überschreiten mag. In diesem Zusammenhang ist übrigens das Buch "Soldaten" ganz interessant. Näheres hier: [www.phorum] break> 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.13 19:30. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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